elena_liest
"Glück ist eine Farbe und immer nur ein Moment." - Ferdinand von Schirach Eine Zusammenfassung des Inhalts von "Kaffee und Zigaretten" von Ferdinand von Schirach ist kaum möglich. Der Autor trägt in diesem Buch autobiographische Erzählungen, Zitate, Notizen und Beobachtungen zusammen, die ihn wohl in seinem bisherigen Leben geprägt haben und ihn zu dem Mann gemacht haben, der er heute ist. Das Buch lässt sich angenehm und schnell lesen. Der Schreibstil ist wie immer in kurzen und sachlichen Sätzen gehalten, was ja typisch für Schirach ist. Trotzdem konnte mich der Autor dieses mal nicht packen. Mir ist schleierhaft, wie die verschiedenen Aspekte und Kapitel miteinander in Verbindung zu bringen sind und ein roter Faden lässt sich kaum erkennen. Zwischendurch waren die Erzählungen zwar sehr interessant, wie immer wenn er von seinen Fällen als Strafverteidiger berichtet. Was jedoch die belanglosen Kapitel über das Rauchen, Oldtimer und Urlaub sollen, verstehe ich nicht. Natürlich ist er ein toller Autor und auch der Sinn seiner früheren Werke erschließt sich einem manchmal erst im Nachhinein, trotzdem geht dieses Buch im Vergleich zu seinen anderen eher unter. Für mich bekommt das Werk aufgrund der guten Aspekte hinsichtlich der Würde des Menschen und einiger geschilderter Pozesse 2,5 / 5 ⭐ und ich hoffe, dass Ferdinand von Schirach wieder mehr zu Büchern wie "Verbrechen", "Schuld" und "Strafe" zurückkehrt, die für mich allesamt Highlights waren.