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elena_liest

Posted on 4.2.2020

"Ich weiß dass du jung bist es rauslassen musst aber pass auf wenn du durch die Nacht gehst dass die Nacht nicht durch dich geht." - Jason Reynolds in Long Way Down Wow, dieses Buch ist wirklich etwas ganz besonderes. Ich hatte es eigentlich mit der Erwartung auf eine spannende Geschichte aus der Bibliothek ausgeliehen, ohne Vorwissen über den Schreibstil des Autors. Bekommen habe ich ein Buch, das in Versform geschrieben ist und voller tiefgründiger Gedanken steckt. Die Geschichte um Will ist sehr traurig und bewegend. Sein Bruder wurde auf offener Straße erschossen, nun ist er fest entschlossen, seinen Tod zu rächen (wie es die Regeln seit Generationen besagen) und denjenigen, den er für den Täter hält, umzubringen. Also geht er aus seiner Wohnung, steigt in den Fahrstuhl - und mehr möchte ich hier nicht zum Inhalt sagen. Die Tiefgründigkeit des Buches hat mir super gefallen, vom Schreibstil brauche ich glaube ich garnicht anfangen. Ich wurde sehr positiv überrascht und bin begeistert, wie gut der Autor mit Worten umgehen kann. Er hat für mich genau den richtigen Ton getroffen, um die Traurigkeit und Betroffenheit in meinem Inneren zum Klingen zu bringen. Das Schicksal von Will ist sehr tragisch, trotzdem geht es auch darum, anderen Menschen zu verzeihen und aus dem Teufelskreis der Gewalt auszubrechen. Durch die Versform lies sich das Buch sehr schnell durchlesen, in Gedanken wird es mich aber noch lange begleiten. Es muss nicht immer nur einen Weg, den Weg der Gewalt geben, der sich Generation um Generation weiterzieht. Wir können daraus ausbrechen, aus dieser Abwärtsspirale. Man muss diese andere Möglichkeit nur sehen - und dieses Buch kann dabei helfen. Mich hat das Buch begeistert, ich würde es gerne ganz ganz vielen Menschen in die Hand drücken. Daher gibt es 5 / 5 ⭐.

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