elena_liest
Ich habe "Der größte Spaß, den wir je hatten" von Claire Lombardo nach 250 Seiten abgebrochen, es konnte mich überhaupt nicht fesseln und ich bin durch dieses Buch fast in eine Leseflaute geschlittert. Das Cover des Buches finde ich toll, meine Eltern haben auch einen Ginko im Garten und deshalb hat mir die Gestaltung direkt sehr gut gefallen. Leider passen aber die inneren Werte des Buches nicht ganz zu seinen äußeren. In Ihrem Debütroman schreibt Lombardo die Geschichte einer Familie und nimmt den Leser über viele Generationen hinweg durch das Leben der verschiedenen Familienmitglieder mit - was sehr viel Drama, schlechte Entscheidungen und Schicksalsschläge mit sich bringt. Am Anfang des Buches, das ich vom Verlag als Leseexemplar erhalten habe, steht eine kleine Widmung der Autorin, in der sie schreibt, dass sie hofft, dass wir uns in mindestens einem ihrer Protagonisten wiederfinden. Ich habe mich in keinem wiedergefunden. Vielmehr waren sie mir alle mehr als unsympathisch, teilweise fand ich sie sogar fast unerträglich. Vor allem eine der Töchter, Wendy, ging mir - sorry - tierisch auf den Geist. Ihre Art ist einfach schrecklich und ich war beim Lesen einfach nur genervt von ihr. Hinzu kommt, dass es gefühlt in jedem Kapitel, das ich über diese 250 Seiten gelesen habe um Sex geht. Muss das sein? Auch die Beschreibungen des Umgangs von Liza mit ihrem depressiven Partner fand ich mehr als problematisch. Die Depression wurde über die Seiten, die ich gelesen habe, immer nur als Last und Nerv-Faktor dargestellt - dass man diesem Menschen helfen sollte, auf ihn eingehen sollte, ihn nicht nur als Ballast ansehen sollte, das wird im Buch zumindest bisher nicht aufgezeigt. Für mich war dieses Buch wie eine sehr schwache Daily Soap in Textform, das sich wie Kaugummi gezogen hat. Leider bei mir der Flop des Jahres, ich vergebe lediglich 1 von 5 ⭐. Schade, dabei hatte ich mir durch das viele Lob, das das Buch in Amerika bekommen hat, so viel erhofft.