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elena_liest

Posted on 4.2.2020

In Donna Tartt's "Der Distelfink" geht es um das Schicksal von Theo, der bei einem Bombenanschlag in einem Museum in New York seine Mutter verliert. Der Leser wird mitgenommen in eine Welt voller Trauer, dramatischer Ereignisse und Drogen, aber auch in eine Welt voller Freundschaft, Liebe und Kunst. Mir hat das Zusammenspiel zwischen der Kunst und den Antiquitäten einerseits und der selbstzerstörerischen Art von Theo andererseits sehr gut gefallen. Es war einfach sehr interessant und schockierend, wie ein Leben aus den Fugen geraten kann. Gerade das Thema Drogen spielt in dem Buch eine große Rolle. Die Autorin stellt den Weg Theos in die Drogensucht sehr authentisch und teils auch nüchtern da, manchmal für meinen Geschmack etwas zu verharmlosend. Es wird aber auch gezeigt, dass die Welt nicht immer Schwarz Weiß ist, nicht immer in Gut und Böse unterteilt werden kann - gerade diese Zerissenheit zeigt sich vor allem in Boris Charakter. Auf der einen Seite ist er ein Krimineller, handelt mit Drogen und leitet Theo in die Sucht, auf der anderen Seite gibt er Theo aber auch Halt, ist für ihn da und holt ihn aus seinen Tiefpunkten und schlimmen Momenten. Generell fand ich alle Charaktere unheimlich gut ausgearbeitet. Da ich vor dem Lesen den Kinofilm gesehen hatte, konnte ich mir die verschiedenen Personen sehr gut vorstellen und sie mit den Bildern in meinem Kopf in Einklang bringen. Die Themengebiete Traumabewältigung, Drogen und Kunst wurden von Donna Tartt in einzigartiger Art und Weise miteinander verbunden und wurden so zu einem ganz besonderen Leseerlebnis für mich. Ich empfinde das Buch als eines meiner absoluten Highlights und vergebe 5 / 5 ⭐

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