Fabian Neidhardt
15 Jahre nach den Ereignissen in Jagd durchs Eis ist es ruhig geworden um Tom und Hester. Sie leben in einer niedergelassenen Stadt und haben eine Tochter, Wren, die sich natürlich im Gegensatz zu ihren Eltern nach dem Abenteuer sehnt. Als dann einer der verlorenen Jungs auftaucht (für mehr Kontext, lest die beiden vorhergehenden Bücher der Serie), geht es los. Erstmal war ich enttäuscht, zwar in der Welt, aber nicht mehr mit Tom und Hester zu sein. Weil ich mich an die beiden gewöhnt hatte und weil ich eigentlich nicht über die Probleme eines heranwachsenden Menschen hören wollte. Dachte ich. Aber Robert Frank liest, solange ich nicht auf Pause drücke, und ich bin wieder schnell in der Welt und der Geschichte. Wie im letzten Buch auch verhalten sich einige Figuren (besonders Hester) manchmal, wie ich es nich von ihnen erwarte, es aber die Geschichte nach vorne bringt. Schade, dass das nicht immer im Einklang ist. Gleichzeitig, auch wie beim letzten Mal, schafft Reeve es auch dieses Mal, seine Welt wieder zu erweitern und zu verfeinern. Das ist ziemlich cool, wie er die Lücken in der Vergangenheit dazu nutzt, immer neue Erzählstränge herauszuarbeiten. Besonders in diesem Buch wird deutlich, dass die großen Spannungen die zwischen Menschen sind, ganz unabhängig von ihrem Setting. Nur legt Philip Reeve eben noch eine wunderbar faszinierende Welt drauf. Und mit Robert Frank habe ich eine Stimme im Ohr. Ohne zu wissen, um was es im nächsten Band geht, ich freue mich drauf.