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Dagmar

Posted on 4.10.2019

Die Riot Grrrls waren eine dem Punk und Hardcore nahe stehende Musikbewegung - durch und durch feministisch. Was damals bei mir in Deutschland von der Riot Grrrl Bewegung in Clubs, Musikpresse und Radio ankam, waren nur aus dem Kontext gerissene und in sich verdrehte Bruchstücke. Hole und L7, die Bands, die ich damals am liebsten hörte, zählten sich selbst auch gar nicht zu den Riot Grrrls. Solche Zusammenhänge wurden mir erst durch das Buch „Riot Grrrls revisited – Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung“ bewusst. Wie die Bewegung eigentlich entstand, was für eine Infrastruktur an Fanzines, Clubs und freiem Radio dafür nötig war, darüber informiert das Buch Riot Grrrls revisited sehr, sehr gründlich. Detaillierte Recherche und klug gewählte Interviewpartnerinnen zeigen, was für eine Kraft die Musikerinnen damals frei setzten. Der Kontrast zwischen dem, was die Riot Grrrls wollten, und dem, was ihnen die Musikpresse andichtete, ist krass. Und lehrreich. Mein Fazit nach der Lektüre: wahrscheinlich haben mich die Riot Grrrls doch mehr geprägt, als ich es damals gemerkt habe. Und ihre Energie wirkt immer noch nach - nicht nur bei mir.

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