Fabian Neidhardt
Ein junger Arzt im Praktikum, der auf seiner Station seiner ersten großen Liebe wiederbegegnet, im letzten Krebsstadium. Ich habe vor knapp einem Jahr ein Praktikum im Hospiz gemacht, eine ziemlich krasse Erfahrung. Deshalb war ich auch ziemlich gespannt auf diesen Roman. Ich brauchte, bis ich auf die Sprache klar gekommen bin, auf diese Art des Erzählens. Direkt, fast schon distanziert und emotionslos. Vielleicht wie ein Freund, der unter Schock steht und versucht, den Bericht zu beenden, bevor er zusammenbricht. Das hat es mir während des Lesens relativ schwer gemacht, dabei zu bleiben. Anteil zu nehmen. Aber dann, eigentlich schon, nachdem ich mit dem Buch durch war, hat es mich lange nicht losgelassen. Dann kam ich immer wieder zurück zur Geschichte. Als müsste sie erst einsinken, damit sie wirken kann. Das macht dieses Buch zu einem ganz eigenem Leseerlebnis. Mehr noch ein Geschichtserlebnis, bei dem das Lesen selbst in den Hintergrund tritt. Dieses Buch, diese Geschichte wirkt also erst spät, dafür gut.