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hasirasi2

Posted on 25.5.2025

Der Ostsee-Mordclub ermittelt wieder „Nicht jede Kleinigkeit ist der Auftakt zu einem Thriller!“ (S. 127), doch als Olaf weder zum sonntäglichen Abendessen noch dem anschließenden Tatort nach Hause kommt, sorgen sich seine Mitbewohnerinnen Elsbeth, Ursel und Karin schon um ihn. Schließlich sind sie mit Mitte 70 nicht mehr die Jüngsten, wie schnell kann da mal was passieren. Auch Olafs Freundin Linda hat nichts von ihm gehört, obwohl sie verabredet waren. Trotzdem wartet das Trio bis zum nächsten Morgen, bevor sie ihre Suche starten. Im Buchladen seines Freundes Harald stolpern sie über die Leiche eines Angestellten – und das alte Buch, wegen dem Olaf zu ihm gefahren war. Hat Olaf ihn im Streit erschlagen und ist geflohen? Ist er in die Tat geplatzt und wurde entführt? Oder steckt etwas Linda hinter seinem Verschwinden, die sich extrem merkwürdig verhält?! Kommissar Biermann, den sie von ihrem ersten Fall kennen, hofft umsonst, dass sie sich aus allem raushalten, schließlich haben sie jahrzehntelange Fernseh-Tatort-Erfahrung und außerdem hält der Ostsee-Mordclub sie jung und (nicht nur geistig) fit. Auch der zweite Band der Reihe von Jette Jakobi (dem Pseudonym von Andrea Russo (Anne Barns) und Christin-Marie Below) hat mich wieder sehr gut unterhalten. Elsbeth, Ursel und Karin kennen sich seit über 50 Jahren und wissen um die Fehler und Schwächen der anderen, aber auch ihre Fähigkeiten und Talente. Sie waren skeptisch, als Olaf, der pensionierte Kommissar, vor einigen Monaten in die Jugendstilvilla gezogen ist, aber er hat sich gut in ihre WG eingefügt. „Vielleicht war das Miteinander in dieser Villa nicht immer ruhig. Aber es war lebendig.“ (S. 13) Der einzige Streitpunkt ist seine Freundin Linda, die ihm immer wieder reinredet. Linda hingegen meint, dass die drei ihn zu sehr bemuttern und gegen sie beeinflussen würden. Ihre Begeisterung für Krimis und Ermittlungen schweißt die Freundinnen zusammen. Auf der Suche nach Olaf können sie mit ihren langjährigen Erfahrungen punkten. So weist die ehemalige Krankenschwester Karin Kommissar Biermann am Tatort darauf hin, dass der Tote schon 12-18 h tot sein muss, das erkennt sie an der Haut und Totenstarre. Ursel, die frühere Friseurin und Visagistin, hat ein Auge fürs Detail, und Elsbeth, die ehemalige Lehrerin, weiß genau, wann sie angelogen wird. Wie in den anderen Büchern der Autorinnen spielt das leibliche Wohl eine große Rolle und lässt einem beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Hier bringen Elsbeths frischgekochte Karamellbonbons sie sogar auf die Spur des Täters … „Olaf ist weg“ ist spannend, sehr unterhaltsam und voller überraschende Wendungen. Ich mag die etwas schrägen, altersweisen ErmittlerInnen, ihre Gruppendynamik und das Zwischenmenschliche (ich sage nur „Salsa-Kurs“ …). Mein Tipp für Fans von Cosy Crime mit Ostseesehnsucht.

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