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hasirasi2

Posted on 14.5.2025

Deprimierende Schicksale Donna wollte eigentlich nur 3–4 Leute finden, die donnerstagabends mit ihr am Pub-Quiz im „Five Bells“ teilnehmen. Doch als es beim ersten Mal ganz gut läuft und sie erfahren, dass das große Jahresturnier der London Pub Quiz League ausgerechnet in ihrer Kneipe stattfindet – mit 10.000 £ Preisgeld – entscheiden sie sich spontan, mitzumachen. Und obwohl es ihnen angeblich nur um den Spaß geht, wird schnell klar, dass sie vor allem Gesellschaft brauchen und das Preisgeld einige Probleme lösen würde. Lange hat mich ein Buch nicht mehr so zwiegespalten zurückgelassen. Es beginnt als locker-leichte Unterhaltung: Fünf junge Londoner suchen Anschluss und Zerstreuung – wobei es eigentlich nur vier sind, denn Luke wird von seiner Freundin Jaime mitgeschleppt. Sie hat genug von seiner Sozialphobie. Nach ihrem Kunststudium ist er mit ihr nach London gezogen. Während ihm seine Autorennspiele am PC völlig ausreichen, sehnt sie sich nach neuen Freundschaften. Harry wurde gerade entlassen – und gleichzeitig von seiner Freundin verlassen. Bryony wurde mit 17 zum ersten Mal Mutter und will mit Anfang 30, als ihre Kinder langsam selbstständiger werden, endlich auch mal wieder etwas für sich tun, statt sich nur um den Haushalt zu kümmern. Donna hatte früher schon einmal eine Quiz-Runde, aber ihre Mitstreiter sind irgendwann abgesprungen. So weit, so gut. Doch dann beginnt das Drama. Nach und nach erfährt man von den Problemen der Quizzer, die sie voreinander geheim halten – was alles nur noch schlimmer macht. Man begleitet sie beim Scheitern, beim Abgleiten in persönliche Krisen. Sie wirken unbeholfen, teils sogar unreif, obwohl die Jüngste immerhin schon 24 ist – und alle (oder zumindest bis vor Kurzem) einen Job haben. Das empfand ich als wenig glaubwürdig. Am liebsten hätte ich sie regelmäßig geschüttelt und zu einem Therapeuten geschickt. Mit der Zeit wurde die Geschichte zunehmend bedrückend und hat mich beim Lesen ganz schön runtergezogen. Und auch wenn am Ende dann doch vieles irgendwie wieder gut wird, konnte mich Lauren Farnsworth leider nicht begeistern.

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