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Mission Romeo „Ein Schuss, ein Tod. Mitten ins Herz.“ (S. 12) Eigentlich ist Kommissar Peer Pedes mit seiner Mutter im Olympiastadion, um das Spiel Hertha gegen Kaiserslautern zu sehen, als ein Politiker auf der Ehrentribüne zusammenbricht. Was wie ein Herzinfarkt aussieht, erweist sich als perfekter Kopfschuss durch einen Scharfschützen. Peer wähnt sich schon als leitender Ermittler, schließlich war er live dabei, aber leider wird ihm wieder sein Konkurrent Koslowski vorgezogen. Doch dann wird am Tatort der Fingerabdruck einer Kollegin gefunden. Marina ist eine brillante Scharfschützen aus dem Präzisionsschützenkommando und hat mit Peer mehrere Jahre zusammen in der Sportfördergruppe der Polizei trainiert. Da die erste Regel in lautet: „Gegen Kolleginnen und Kollegen wird nicht ermittelt, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.“ (S. 38), soll ihr Peer unauffällig auf den Zahn fühlen (schließlich hat es vor Jahren schon mal zwischen ihnen geknistert), während sie zusammen für den Berlin Triathlon in drei Wochen trainiert. Leider kann er weder besonders gut Fahrradfahren noch Schwimmen. Damit die Aktion nicht zu auffällig ist, setzt er durch, dass Koslowski wieder gegen ihn antreten muss. Wie schon der erste Teil „Nur der Tod ist schneller“ hat mir auch „Lügen haben schnelle Beine“ sehr gut gefallen. Peer ist sowohl im Sport als auch bei der Arbeit ein echter Einzelkämpfer. Zum Glück liebt seine Kollegin Stephanie Recherchearbeit und hält ihm den Rücken frei. Trotzdem wird die Zeit knapp, denn der Sniper schlägt noch zwei Mal zu. Und obwohl vieles auf Marina als Täterin hinweist, hat sie Alibis und kein Motiv für die Morde. Außerdem muss Peer ja auch noch für den Triathlon trainieren, dabei schwimmt er wie eine bleierne Ente und das alte Diamant 167 seines Vaters müsste dringend überholt werden, damit er damit eine echte Chance gegen Koslowskis Hightech-Ausrüstung hat. Im Rahmen der Ermittlungen erfährt Peer durch ehemalige Freunde und Kollegen seiner verstorbenen Vaters mehr über dessen Zeit nach dem ungerechtfertigten Rausschmiss bei der Polizei, und auch seine langsam in die Demenz abgleitende Mutter trägt zur Auflösung des Falls bei. Peers Durchhaltevermögen und der unbedingte Wille zum Sieg haben mir wieder imponiert – sowohl im Job als auch beim Triathlon geht er über seine Grenzen und körperliche Leistungsfähigkeit hinaus. Trotzdem kümmert er sich liebevoll um seine Mutter, achtet auf seine Kollegin und die jungen Ukrainerin Uli, die nochmal als V-Frau eingesetzt wird und nebenbei ihr eigenes Süppchen kocht … 5 Sterne für diesen außergewöhnlichen und im doppelten Wortsinn sportlichen Krimi.