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evaczyk

Posted on 5.3.2025

Tödliches Autorenfestival Mit den Regeln des Kriminalromans kennt sich Ernest Cunningham aus - als Romanautor hat er aber gegen eine ziemliche Schreibblockade anzukämpfen. Dabei rückt nicht nur die Deadline für sein Buch immer näher, er ist auch zu einem rollen Krimiautorenfestival an Bord eines Zuges quer durch das australische Outback eingeladen. In "Die mörderischen Cunninghams" musste Ernest eines Serienmörder während eines Familientreffens in einer eingeschneiten Berglodge entlarven. Und auch auf der Zugfahrt geht es wieder tödlich zu: "Jeder im Zug ist verdächtig" lautet der Titel des Folgebands von Benjamin Stevenson. Es geht einmal mehr turbulent zu - und Ernest ist nicht immer der Ermittler mit der schärfsten Spürnase. Leicht überfordert ist er auch, als es darum geht, seiner Freundin und Reisebegleiterin bei einem Stopp im Outback einen Heiratsantrag zu machen. Vermutlich war es nicht gerade geschickt, ihr vor der entscheidenden Frage damit zu konfrontieren, dass auch sie durchaus unter seinen Mordverdächtigen ist. So was ist denn doch ein echter Romantik-Killer. Ein Killer geht aber auch im Zug rum und auf dem Autoren-Podium des Festivals werden unfreiwillig Plätze frei. Diesmal muss sich Ernest zwar nicht unter seiner mörderischen Familie bewegen, aber auch die Literaturwelt hat offensichtlich tödliche Nebenwirkungen - mal ganz abgesehen von einigen verlorenen Illusionen, wenn Star-Autoren aus nächster Nähe beobachtet werden. Der mitunter etwas tolpatschige Ernest gerät einmal mehr in ziemlich haarsträubende Situationen - doch vor dem Ende der Reise wird er dann doch den Durchblick haben. Der Folgeband zu den mörderischen Cunninghams ist durchaus gelungen, allerdings ist es doch bedauerlich, dass Ernests exzentrische Verwandtschaft diesmal außen vor bleibt, die im ersten Band für eine ganz besondere Dynamik sorgte. Ernests Ermittlungen sind unterhaltsam und mit manchem kleinen Seitenhieb auf die Literaturwelt versehen - und die goldenen Regeln des Kriminalromans werden natürlich ebenfalls in Erinnerung gerufen.

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