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Bibliophiler Liebesroman „Dass ausgerechnet sie als Landratte einmal ein Schiff ihren Hafen nennen würde, hätte sie auch nicht gedacht.“ (S. 36) Miris und Katjas Plan ist aufgegangen und das kleine Bücherschiff im Hamburger Hafen nicht mehr wegzudenken. Die Freundinnen haben sich ihren Traum erfüllt, als nächstes steht Miris Hochzeit an. Natürlich lässt es sich Katja als Trauzeugin nicht nehmen, alles zusammen mit dem Trauzeugen Mathis zu organisieren. Dumm nur, dass der nichts von starren Plänen und Zeitabläufen hält und sich die Meetings als Dates entpuppen. Der gutaussehende Steinmetz hat einen Narren an ihr gefressen, und auch sie ist nicht abgeneigt. Doch sie ist noch nicht über die Kontrollsucht und Erniedrigungen ihres Ex-Mannes hinweg. Dass Mathis oft einfach über sie bestimmt, um sie zu überraschen, erinnert sie stark an diese ungesunde Beziehung. Dann kommt auch noch Post von der Sparkasse, dass sie endlich ihren Kredit abbezahlen soll, sonst wird das Bücherschiff gepfändet – sie hat aber gar keinen aufgenommen?! Der zweite Band des Bücherschiffs dreht sich um Katja. Die gelernte Floristin liebt es zu planen und organisiert für ihr Leben gern. Dass daran das Trauma, das ihr Ex-Mann verursacht hat, schuld ist, versteht sie erst spät und schämt sich, es Miri und Mathis zu sagen, was zu einigen Missverständnissen führt. Das Flair der schwimmenden Buchhandlung mit ihren Stammgästen und Lesungen als Kaperfahrten kommt wieder sehr gut rüber. Dazu nistet sich noch ein kleiner Kater über den Winter im Bücherschiff ein und bringt das Herz aller zum Schmelzen. Bibliophile Leser werden sich freuen, dass viele reale Bücher und Schriftsteller erwähnt werden und man mehr über sie erfährt. In einer Szene kommt ein berühmter Koch vor, dessen Namen zwar geändert ist, aber versierte Kochsendungsfans erkennen ihn garantiert. „Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff“ ist eine schöne Liebesgeschichte mit winterlichem Flair. Mich hat nur gestört, dass Katja zu problembeladen ist und sich und ihrem Glück oft selbst im Weg steht. Fast alle ihre Gedanken drehen sich nur um ihre Konflikte mit ihrem Ex-Mann und ihre Angst, es Miri und Mathis sagen zu müssen. Das hätte man m.E. nicht so oft so ausführlich erwähnen müssen.