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awogfli

Posted on 15.7.2024

Bedauerlicherweise muss ich schon wieder das Werk eines weltberühmten Autors ganz schrecklich abmontieren. Mir blutet in dem Fall das Herz zusätzlich, weil ich den Autor auch persönlich mochte und mit ihm in einem Projekt zusammengearbeitet habe. Wir waren zwar nie im selben Raum, aber dank moderner Technologie haben wir uns regelmäßig über Videokonferenz gesehen. Das war auch der Zweck unseres Projektes ein Bildungsnetzwerk von mehreren Unis Schulen und Bildungseinrichtungen aufzubauen. Nun aber zum Werk: Viel Positives ist nicht zu sagen, das einzige, was mir gefallen hat, waren die recht deftigen Speisen, die unser Protogonist zu sich nahm und von denen uns Eco rudimentäre Zubereitungsanleitungen und Rezpete überlässt. Die haben mir gefallen, vor allem weil auch ich von der Nose-to-tail-Fraktion bin und ein Tier ganz verwerten möchte. Insofern mag ich auch gerne, wenn mir kreative Rezepte mit Innereien präsentiert werden. Ansonsten eine kleine Räuberpistole deren einziger Zweck ist, Juden und Freimaurer zu verunglimpfen und Dokumente zu fälschen. Das ganze ist natürlich eingebettet in den historischen Kontext des 19 Jahrhunderts zum Beispiel der Bürgerkrieg in Italien mit Garbaldi, die Nachwehen der Bonapartes, die Dreyfuss Affäre, die Bücher der Weisen von Zion... Am Anfang dachte ich noch, mir fehlt zu viel Kontext, um diese Geschichte von historischer Verschwörungsschwurbelei, Fälschung, Spionage und Gegenspionage zu genießen, da ich die Geschichte Italiens ja nur aus der Sicht der Habsburger kenne, aber als dann historische Ereignisse eingeflochten wurden, die ich kannte, war es genauso lähmend langweilig. Denn Judenhass, Judenbashing und Judenverleumdung durch Wutreden, Intrigen, Verschwörungen und Fälschung von Dokumenten, dasselbe mit den Freimaurern, gibt halt nicht genug Fleisch, um einen ganzen Roman zu tragen. Das ist die ewige Redundanz, die ich hier anprangere, die die Judenverunglimpfung als führendes Thema in 1000 Variationen und Schleifen präsentiert --- ich falle gleich in Narkolepsie. Da hilft es auch nichts, dass unser Protagonist mit einem Plottwist mit multipler Persönlichkeitsstörung ausgestattet ist und herausfinden möchte, ob der Priester, der in einer Wohnung lebt, die mit derer des Protagonisten durch einen Gang verbunden ist, eine eigene Figur darstellt, oder die zweite Persönlichkeit des Protagonisten ist, an die er sich nicht erinnern kann. Diese lahme Plotkonstruktion konnte mich dann auch nicht mehr hinter dem Ofen hervorholen. Fazit: Lest einen anderen Eco, aber nicht diesen

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