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Au bout – bis zum Ende … ist das Motto der uralten Adelsfamilie Cotignac und Pléssis, die ihren Stammbaum bis ins 12. Jahrhundert zu Philipp dem Schönen und den Templern zurückverfolgen können, auch dank einer Holzschatulle, in deren Innenseite dieser eingraviert ist. Als die Schatulle gestohlen wird, beauftragt Tante Aude ihren Neffen Philippe Auguste Louis Vicomte du Pléssis, den Baron de Beaumarchais, mit der Suche, schließlich hat sich die Familie seine Ausbildung zum Privatdetektiv einiges kosten lassen. Doch noch bevor Philippes Suche richtig losgeht, wird im Château de Cotignac ein Gemälde gestohlen, dass im 2. WK nach Deutschland verschleppt und gerade erst zurückgegeben wurde und jetzt auf einer Feier enthüllt werden sollte. Und dann treibt auch noch eine Leiche im Graben des Wasserschlosses – Julia Berger, die Kunstsachverständige einer Versicherung, hatte das Gemälde von Deutschland hierher begleitet. Für die ermittelnde Kommissarin Charlotte Maigret ist auch Philippe verdächtig, weil er Julia beauftragt und mit ihr regelmäßigen Kontakt hatte. Das kann er natürlich nicht auf sich sitzen lassen und ermittelt auf eigene Faust wichtige Fakten, die die Kommissarin überzeugen, mit ihm zusammenzuarbeiten … „Mord an der Loire“ ist der Auftakt einer neuen Cosycrime-Reihe von Catherine Duval, die mich leider nur mit ihrem Setting bezaubern konnte: uralte Loire-Schlösser und Templerburgen, Weinberge und mittelalterliche Städtchen. Die Protagonisten hingegen waren mir zu überzogen und unrealistisch, wirkten zum Teil wie aus der Zeit gefallen – das Buch hätte z.T. genauso gut schon in den 50er Jahren spielen können und nicht erst heute. Baron Philippe lebt vor allem für den Genuss und betreibt die Ermittlungen nur nebenher, weil er seiner Familie beweisen will, dass er es kann. Gegenüber Charlotte Maigret verhält er sich oft despektierlich und bezeichnet sie wegen ihrer Vorliebe für Cowboystiefel, Shirts und Lederjacke als Cowgirl. Und Maigret verdächtigt ihn zwar, nimmt ihn aber zu den Ermittlungen mit und teilt stets die neuesten Erkenntnisse mit ihm. Mein Highlight ist Philipps Tante Aude, von der ich gern mehr gelesen hätte. „Seine Tante strahlte die Autorität eines Generals aus. Sie befehligte die Familie. Und er war einer ihrer Söldner.“ (S. 14) Dazu kommt, dass die Handlung abgesehen von den Morden nicht besonders spannend ist. Erst kurz vor dem Ende zaubert Philippe quasi aus dem Nichts wichtige Informationen hervor, die letztendlich zur Auflösung führen. In der Zwischenzeit gibt es Einblicke in den Rechtspopulismus in Frankreich und die Geschichte der Templer, Diskussionen über die verschiedenen Adelsformen (alter Erbadel oder später verliehener), garniert mit dem Handel gestohlener (?) Kunst. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Autorin an der „Monsieur le Comte“ Reihe orientiert hat, das aber nicht so gut umsetzen konnte.