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hasirasi2

Posted on 24.4.2024

Ohne Plan zum Glück? „Schätze, ich fliege nach Hause um die Firma meines Vaters zu leiten. Super.“ (S. 14) Als Klaras Vater an Krebs erkrankt, entscheiden ihre Mutter und ihre Schwester, dass sie ihn unterstützen soll, schließlich hat sie keinen Partner oder einen Beruf, an dem sie hängt. Dass sie inzwischen seit sieben Jahren in London lebt, ist dabei zweitrangig, die drei Monate wird sie schon überstehen. Schließlich soll sie nur aufpassen, dass die Mitarbeiter seiner kleinen schwedischen Fliesenfirma die Aufträge zur Zufriedenheit der Kunden erfüllen. Das Problem ist nur, dass Klara in der Interaktion mit anderen Menschen nicht wirklich gut ist und auch das Erstellen und Einhalten von Terminpläne nicht zu ihren Kernkompetenzen zählt. Zum Glück übernimmt ihr neuer Angestellter Alex die Terminplanung und synchronisiert dafür ihre Google-Kalender. Und da sie sich mögen, tauschen sie unter den Terminen in kleinen Notizen bald auch Privates aus, wobei Klara streng darauf achtet, dass sie in der Freundeszone bleiben (da sie nur für begrenzte Zeit in Schweden und er verheiratet ist, schließlich trägt er einen Ehering), was zu einigen Missverständnissen führt. Klara fühlt sich schon immer irgendwie anders und dass ihre Familie sie von jeher wie ein rohes Ei behandelt hat, trägt auch nicht dazu bei, sich „normal“ zu fühlen. Der Verdacht Autismus steht im Raum und wegen ihrer Diabetes beobachten alle ständig via App ihren Blutzuckerspiegel. Dazu macht sie sich selber oft klein und bewertet ihre Fehler viel höher als ihre positiven Fähigkeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass sie sich mit ihrer Schwester vergleicht, die alles zu haben scheint – Mann, Kind, einen Uni-Abschluss und den perfekten Job. Für mich war Klara eher introvertiert. Sie schreibt halt lieber, als zu telefonieren und hat nur eine Freundin. Ein Besonderheit an ihr hat mich besonders amüsiert: Sie nimmt die Stimme bzw. Lautstärke ihres Gegenübers als Schriftart wahr. Je lauter jemand wird, desto größer wird der Schrifttyp, je wütender er ist, desto eckiger und spitzer – wie in einem Comic. „Hab nichts dagegen, dass mir kalt ist: Es erinnert mich daran, dass ich noch was fühlen kann.“ (S. 15) Alex ist durch den Tod seines Bruders in eine Depression gestürzt, die Therapie schlägt lange nicht an. Durch Zufall stößt er auf Klaras Stellenanzeige und bekommt nicht nur einen Job, sondern auch neuen Lebensmut und ein Ziel, etwas dafür es sich lohnt, jeden Tag aufzustehen – Klara. Dumm nur, dass die ihn für verheiratet hält und er denkt, dass sie einen Partner hat … „Du bist nicht in einer romantischen Komödie, Klara.“ (S. 191) sagt ihre Freundin zu ihr, wenn sie wieder mal von Alex schwärmt. Doch auch wenn Klara und Alex es bisher nicht immer leicht hatten und es sich jetzt noch zusätzlich schwer machen, gibt es in „The Happy Blueprint“ von Ally Zetterberg einige sehr lustige Momente. Außerdem ist Klara ein Mensch, den man sofort ins Herz schließen muss, und auch Alex‘ Schicksal und wie er damit umgeht, hat mich sehr berührt. Mein Tipp für alle Fans von Graeme Simsions „Das Rosie-Projekt“.

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