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Italien trifft Nordsee „… innerhalb einer Woche vom hippen Großstadt-Cop zum knatternden Küsten-Kommissar ...“ (S. 267) Nach dem Tod seines Bruders wird Massimo Marconi der Vormund von dessen Kindern Klara und Stefano und lässt sich von seinem geliebten München nach Sankt Peter Ording versetzen, damit sie nach ihrem Vater nicht auch noch die Heimat verlieren. Aus dem Kriminalhauptkommissar wird nun der Dienststellenleiter der örtlichen Polizeiwache, theoretisch kein Problem, wenn nur die lästige Uniform und der tote Krabbenfischer mit der Harpune in der Brust nicht wären, in dessen Fall er leider nicht ermitteln darf – das machen die Kollegen aus Flensburg. „Marconi und der tote Krabbenfischer“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Daniele Palu und besticht mit viel Nordseefeeling und einem unangepassten Ermittler, der schon immer ein Einzelgänger war und sich jetzt mit je zwei Kindern und Kollegen zusammenraufen muss, während er seiner alten Heimat und seinem alten Job hinterher trauert. Die Kollegen machen es ihm zum Glück einfach, indem sie ihn bei seinen inoffiziellen Ermittlungen mit ihrer Orts- und Personenkenntnis unterstützen. Klara und Stefano hingegen haben schwer zu kämpfen. Nachdem ihre Mutter vor einigen Jahren an Krebs gestorben ist, haben sie jetzt auch noch ihren Vater verloren. Massimo und er hatten sich zerstritten und kaum Kontakt, darum weiß er nichts von ihren Freunden, Hobbys oder Vorlieben. Letztendlich finden über sie übers Kochen zusammen, denn nachdem ihnen seine italienische Küche nicht geschmeckt hat, wandelt er die Rezepte ins Norddeutsche ab und lässt sie mitkochen. Der Ermittlungen zum toten Krabbenfischer gestalten sich schwieriger als erwartet. Da ist zum einen die Familie des Toten, die froh zu sein scheint, dass sie ihn los ist. Außerdem hatte er Streit mit einer Umweltschutzorganisation und anderen Fischern, aber keinem von ihnen ist etwas nachzuweisen. Dia Handlung verläuft lange sehr gemächlich. Marconi muss erst in SPO, der Wache und seinem neuen Leben ankommen, dadurch lernt man den Handlungsort und seine Besonderheiten zusammen mit ihm sehr gut kennen. Mir gefiel auch, wie die Rezepte (die im Anhang stehen) in die Handlung integriert wurden, so kann man mit fast allen Sinnen genießen. Doch als Marconi und die Kinder in das Visier des Täters geraten, wird es echt brenzlig … Mein Fazit: Auch wenn mir hier manchmal noch etwas Tempo fehlte, bin ich nach dem kleinen Cliffhanger am Ende doch gespannt, wie es weitergeht.