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awogfli

Posted on 22.12.2023

Sehr witzige Weihnachtslektüre für Humorvolle und Ungläubige Ein wundervolles, dünnes Bücherl mit zwei Kurzgeschichten passend zum Advent, witzig, ein bisschen ironisch und respektlos für alle Leute, die den katholischen Glauben nicht allzu ernst nehmen und augenzwinkernde Stories über die Kirche, Gott und den Teufel gut finden. Sie sind wahrhaft innovativ und grandios konzipiert. In der ersten Kurzgeschichte hat der Papst gevöllert und die Mischung aus Pannetone und Christstollen beschert ihm Alpträume. Der Teufel kommt und präsentiert ihm ein zeitgemäßes Marketing- und Businesskonzept für die marode katholische Kirche, damit wieder Geld in die Kassen kommt. Der Höllenfürst legt da einige neue Ideen vor: Zuerst Vermietung von Kirchen und Klöstern für säkuläre Anwendungen wie zum Beispiel Filmdrehs und dann die Digitalisierung durch Absolvo 2000 Beichtautomaten, um den grassierenden Priestermangel auszugleichen. Da der Papst diese Geldbeschaffungsmaßnahmen ablehnt, haut der Teufel noch ein paar andere Ideen beim Briefing mit dem Kirchenoberhaupt raus, zum Beispiel neue Marketingkonzepte, wie Werbung, die auf Schuld und schlechtem Gewissen basiert, Sponsoring und Product Placement. Herrlich! In der zweiten Story will Gott im Sinne des Hands-on-Managements tätig werden und die aus dem Ruder gelaufene menschliche Gesellschaft bei einem Ortstermin wieder persönlich auf Kurs bringen. Der Teufel sieht feixend zu und wettet auf ein klägliches Scheitern, was auch in einigen sehr vergnüglichen Episoden genauso passiert, denn erstens sind die Auftritte Gottes grottenschlecht organisiert und zweitens wendet er sich meist den falschen Zielgruppen zu, nämlich zuerst den religiösen Eiferern, dann den Politikern, die ja Verantwortung tragen sollten und letztendlich Touristen und Animateuren. Auch dieses Drehbuch des Scheiterns ist gar köstlichst konzipiert. Letztendlich gibt Gott auf und überlässt die Menschheit sich selbst. Fazit: Ein sprachlich sehr ansprechendes Lesevergnügen, zwar sehr kurz und eher für zwischendurch, aber ich habe das sensationelle Ideenfeuerwerk sehr genossen. Einiges an Religions- und Gesellschaftskritik kommt auch ganz locker flockig nebenher sehr erfrischend daher.

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