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Dagmar

Posted on 10.12.2023

Ja, dieses Buch macht Spaß. Vivien Goldman erzählt lebendig, geradezu quirlig. Sie weiß genau, wann eine Anekdote das beste Mittel ist, eine Aussage zu unterstreichen. Sie vermittelt immer im passenden Moment theoretisches Hintergrundwissen zum Feminismus, zu Kreativität und zur Musikbranche. Aber vor allem gibt sie den Musikerinnen Raum und lässt sie erzählen. Denn Vivien Goldman kennt sie alle: Poly Styrene, Chrissie Hynde, Blondie, aber auch ESG, Neneh Cherry und Maid of Ace und Skinny Girl Diet. Also nicht nur die Heldinnen der ersten Stunde, sondern auch die, die folgten. Und nicht nur die, die Punk im Sinne von »3,2,1 Krach« spielen, sondern auch die, die mit der punkigen DIY-Haltung Musik machen. Und nicht nur die, die wir in Europa wahrgenommen haben, sondern zum Beispiel auch Bands aus Indien und Latein-Amerika. Die große Überraschung an dem Buch sind die Querverbindungen, die Vivien Goldman findet. Mal in der musikalischen Herangehensweise, mal in den Bedingungen, unter denen die Musik entsteht oder im Ziel des Protests. Da wird schon deutlich, warum die Autorin den Spitznamen »Punk-Professorin« trägt. Sie verbindet das Musikwissen eines Nerds mit einem klugen Blick auf weibliche Realitäten und der klaren Mission, Frauen zu ermutigen, ihr Ding zu machen. Eindeutige Lese- und Hör-Empfehlung!

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