Dagmar
William Gibson hat über den Cyberspace geschrieben, als es ihn noch gar nicht gab. Wer heute Neuromancer liest, der gleicht die Welt, die der Autor erschaffen hat, automatisch mit dem ab, was heute an Technik möglich ist. Diesen Blickwinkel hatte ich damals, bei meiner ersten Lektüre natürlich noch nicht. Gleichzeitig beziehen sich viele heutige Werke – von Shadowrun über Matrix bis Ready Player One – auf Ideen und Bilder, die William Gibson entwickelt hat. Beim Lesen gleiche ich also nicht nur meine Realität und meine Vorstellung von der Zukunft mit Neuromancer ab, sondern auch meinen weiteren Lese-Erfahrungsschatz und meine Begegnungen mit der Pop-Kultur. Das führt zu Gedankengängen, an denen M.C. Escher sicherlich seine Freude hätte. Meine Erfahrungen mit einem Re-Read der Neuromancer-Trilogie nach über 20 Jahren (ich bedanke mich für die Neu-Übersetzung - das ist auf einmal ein anderes Buch!) und meinen kompletten Beitrag zum Blogstöckchen #sfvongestern findet ihr hier: https://blog.geschichtenagentin.de/william-gibson-neuromancer-rezension/