Fabian Neidhardt
Nicht so oft, wie ich gern würde, greife ich dann doch zum Comic, zum illustrierten Roman, zur Graphic Novel. Ich mag das Medium, bin mit lustigen Taschenbüchern groß geworden, aber so richtig zuhause fühle ich mich darin nicht. Es ist immer wieder ein Eintreten in eine wundersame Welt, in der ich nur Tourist bin. Trotzdem gibt es Titel und Cover, die mich sofort ansprechen. Wie Unvermögen. Lag beim Wetterleuchten, dem Sommermarkt der unabhängigen Verlage im Literaturhaus Stuttgart, beim Stand der Edition Moderne und ich wusste, ich will das Buch lesen. Was für ein schönes Cover. Ich liebe das Bild von Andreas Kiener, aber auch die Gestaltung von Claudio Barandun. Sowieso steckt sehr viel Liebe in diesem Band, in dieser Geschichte einer Zukunft, in der ein kleines Mädchen seine Mutter finden will und dabei Hilfe von diesem Bären hat. Unvermögen macht Spaß, Kiener zeichnet eine manchmal zu vertraute Dystopie und ich folge diesem kleinen Mädchen und dem Bären gern durch die Welt. Ich komme schnell durch die 160 Seiten, aber bleibe dann ein bisschen fassungslos von dem (Nicht-)Ende zurück. Hoffentlich heißt das nur, dass es irgendwann weitergeht. Weil ich wissen will, wie es weitergeht.