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awogfli

Posted on 23.11.2022

Es gibt vieles, was mir an diesem ungewöhnlichen Kochbuch ausnehmend gut gefällt wie zum Beispiel die konsequent durchgezogene Dreisprachigkeit aus Italienisch, Slowenisch und Deutsch, was den von Minderheiten und Mehrheiten gesprochenen Sprachen der Region auf allen Seiten der Dreiländergrenze entspricht. Weiters ist auch die Präsentation der Region Celovec Klagenfurt aus historischer, gebäudetechnischer und marktmäßiger Sicht sehr gut gelungen. Was mir aber überhaupt nicht gefallen hat, im Gegenteil sogar sauer aufstieß, ist die eitle Präsentation der Köche inklusive großformatigem Foto, während im Gegensatz zu den im Anschluss präsentierten Rezepten dann kein EINZIGES Foto möglicherweise aus Platzgründen oder aus Budgetgründen mehr Eingang in dieses Buch finden durfte. Hier verstehe ich das Verhältnis und den Fokus überhaupt nicht, denn ich will mir als Leserin sicher nicht die Gesichter der Küchenchefs anschauen, sondern Bilder der Rezepte zum Anschauen, Stöbern und Nachkochen haben. Bei Köchen und allen anderen Künstlern sollte meiner Meinung nach nicht die Person und die Selbstinszenierung im Vordergrund stehen, sondern das Werk, das sie erschaffen. Der Rezepteteil war mir insgesamt auch von der Seitenanzahl zu wenig, da er genauso umfangreich wie die Präsentation der Küchenchefportraits geworden ist. Die sehr wichtige Produzenten- und Lokalliste weist für mich auch keine logische Struktur auf, denn sie ist nicht thematisch unterteilt, sondern nach Jahreszahlen. Hier erschließt sich mir die dahintersteckende Logik auch überhaupt nicht, warum man völlig unstrukturiert alle möglichen Produzenten von Lebensmittel über Möbel bis Keramik bunt durcheinandergewürfelt und Lokale in die Rubriken 2019 und 2019-2020 aufteilt. Sorry, da bin ich ein Monk, für mich muss Struktur logisch und nachvollziehbar sein. Fazit: Naja.

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