Dagmar
Das Bilderbuch basiert auf einer wahren Geschichte aus den siebziger Jahren. Als erste Frau der Welt umrundete Anne-France Dautheville die Erde auf ihrem Motorrad. Sie reiste alleine und war fast 10 Jahre lang unterwegs. Ihr Weg führte sie unter anderem nach Afghanistan und Indien. Aber auch in Kanada war eine alleinreisende Frau auf einem Motorrad eine Sensation. »Das Mädchen auf dem Motorrad« ist in einem Verlag für Bilderbücher erschienen. Aber ist es wirklich ein Kinderbuch? Genau wie die Heldin der Geschichte ist auch das Buch ein Grenzgänger. Es kommt daher wie ein Bilderbuch für 5-Jährige, doch dürften sich kleine Kinder nur für bestimmte Aspekte interessieren. Seine Illustrationen versprühen Retro-Charme und doch erzählt es eine hochmoderne Geschichte. Es tarnt sich als Biografie und nimmt sich erzählerische Freiheiten heraus. Es ist ein Abenteuerbericht und pure Poesie. Selbstbewusst und mutig, verträumt und sehnsüchtig. Das macht es für mich zu einem Buch für motorradfahrende Mütter und Tanten, die ihren Töchtern und Nichten etwas auf den Weg mitgeben wollen: Mut, Vertrauen und ein Vorbild. Für pubertierende Mädchen, damit sie nicht den Glauben an die Schönheit der Welt verlieren. Für Weltreisende, die bald wieder aufbrechen wollen, egal, wohin. Und natürlich für alle Männer und Frauen, die so wie Anne-France Dautheville den Ruf der Straße hören.