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isas_bookworld

Posted on 13.4.2022

Eine eher problematische Geschichte! Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und locker-leicht zu lesen. Trotzdem steckt auch viel Tiefe hinter den Worten. Geschrieben ist die Geschichte aus Sicht der beiden Protagonisten - Ashton und Harper -, was einem einen tiefen Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt ermöglicht. Ashton empfand ich ehrlich gesagt als etwas toxisch. Ja, er war einfühlsam und teilweise wirklich süß zu Harper, das entschuldigt sein restliches Verhalten allerdings nicht. Er ist besonders zu Beginn der Beziehung viel zu übergriffig. Er bedrängt und erpresst Harper auf gewisse Weise sogar. So platzt er zum Beispiel einfach so in ihre Vorlesung, verursacht ein absolutes Theater und weigert sich, den Raum zu verlassen, bevor Harper ihm nicht seine Nummer gibt. Das ist nicht nur super übergriffig, sondern könnte Harper gleichzeitig auch noch in große Probleme mit der Uni bringen. Prinzipiell finde ich es unglaublich kritisch, dass er ihr immer noch hinterher läuft, obwohl sie bereits mehrfach Nein gesagt hat. Aber eigentlich läuft er ja niemandem hinterher, der kein Bock auf ihn hat. Seine Worte. War halt leicht gelogen, aber okay. Außerdem lässt er gegen Ende dann noch einen sehr kritischen Satz fallen. Sinngemäß: "Ich kann nicht mit einem Kind konkurrieren." Weil Harper einen kleinen Bruder hat, der viel Unterstützung benötigt. Da war Ashton natürlich eifersüchtig. Total erwachsen! NICHT! Harper möchte ich hingegen sehr. Sie war unglaublich liebevoll und einfühlsam gegenüber ihres Bruders. Dass sie im Laufe der Geschichte gleichzeitig aber gelernt hat, dass es wichtig ist, auch mal nur auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten, hat mir gut gefallen. Recht seltsam fand ich allerdings, dass sie selbst sagt, dass sie Ashton eine Vergewaltigung zutraut - das hat sie echt gesagt! -, sich gleichzeitig aber ohne Bedenken mit ihm einlässt. Warum!? Das spricht doch überhaupt nicht von gesundem Menschenverstand. Das Thema der Geschichte fand ich unglaublich wichtig. Harper, die von ihrem kleinen Bruder überschattet wird, weil diese eben einfach mehr Aufmerksamkeit braucht. Das fand ich super spannend und toll ausgeführt. Das hat die Geschichte teilweise wirklich emotional gemacht. Andererseits war besonders das Ende so übertrieben dramatisch, dass ich nur die Augen verdrehen konnte. Die Beziehung war super toxisch, besonders aufgrund der Kennenlernphase und zumindest der männliche Protagonist überhaupt nicht meins. Trotzdem muss ich sagen, dass mich die Geschichte aus welchem Grund auch immer gut unterhalten hat, auch wenn sie prinzipiell eher problematisch ist. Alles in allem hat mir das Buch ganz okay gefallen, weshalb es von mir auch 2,5 Sterne bekommt.

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