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isas_bookworld

Posted on 13.4.2022

Diese Geschichte war irgendwie problematisch(?)! Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr angenehm lesen, ist locker-leicht und gleichzeitig voller Emotionen. Geschrieben ist die Geschichte diesmal aus der Sicht der Protagonistin Aubree, was einem einen tiefen Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt ermöglicht. Aubree fand ich unglaublich toll. Sie wirkte auf mich so stark und unglaublich cool. Ich fand es toll, wie sie sich nicht unterkriegen lässt, immer weiter kämpft und gleichzeitig unglaublich liebenswert und sympathisch ist. Noah hingegen konnte ich überhaupt nicht leiden. Seine sexistischen Sprüche gingen mir einfach unglaublich auf die Nerven. "...nur was für Pussys", "Wenn ihr Frauen heult, dann immer gleich einen ganzen verfickten Ozean.", "Du bist so ein Mädchen." und "Ich bin nicht der Richtige für dich, wenn du noch Jungfrau bist." sind da nur einige Beispiele, die mich regelrecht wütend machen. Was Aubree da in ihm sieht kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Das wichtigste zuerst: Warum zur Hölle hat das Buch keine Triggerwarnung!? Das Thema das hier behandelt wird ist so sensibel und für einige Menschen definitiv triggernd. Anhand des Klappentextes kann man meiner Meinung nach auch nicht wirklich erkennen, worum es hier eigentlich geht. Deswegen findet ihr jetzt eine Triggerwarnung am Ende dieser Rezension. In der ersten Szene des Buches befindet sich Aubree nach dem, was ihr passiert ist, beim Arzt Dieser erzählt ihr dann, dass es keinen Geschlechtsverkehr gegeben haben kann, da ihr Jungfernhäutchen nicht gerissen ist. Dabei ist das aus medizinischer Sicht doch überhaupt kein Hinweis darauf. Es kann reißen, muss aber nicht. Ist schließlich keine Frischhaltefolie oder so. Das hat mich sehr gestört, weil das alte Vorstellungen nur weiter unterstützt. Ich mochte es, wie Aubree sich Stück für Stück zurück ins Leben gekämpft hat, wieder Vertrauen gefasst hat. Das fand ich sehr spannend zu lesen. Allerdings fand ich die Beziehung zwischen ihr und Noah absolut nicht nachvollziehbar. Das war teilweise tatsächlich etwas cringy. Sie vertraut ihm nachdem sie sich zweimal getroffen haben, sagt später aber folgendes zu ihm: "Ich habe Angst vor deinen Gefühlen." Das bedeutet ja im Grunde, dass sie Noah eben nicht vertraut, sogar Angst vor ihm hat. Wie kann das also eine gesunde Beziehung sein? Trotzdem muss ich sagen, dass die Geschichte teilweise wirklich atmosphärisch und emotional war. Aubrees Geschichte hat mich wirklich tief berührt, auch wenn mich einiges an der Story an sich gestört hat. Alles in allem bekommt das Buch von mir 3 wirklich sehr gut gemeinte Sterne, und das im Grunde nur, weil es mich tatsächlich gut unterhalten hat. Triggerwarnung: Sexueller Missbrauch, auf den die Geschichte aufbaut, und dessen Nachwirkungen.

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