Profilbild von Dagmar

Dagmar

Posted on 8.2.2022

Lanzennase, Hammerkopf und Kammzahnvampir – schon die Namen der Fledermausarten sind ein Ereignis. Und ihre Lebensweise erst recht! Sie sind raffinierte Jäger mit ausgeklügelten Jagdtechniken, ihre Flugkünste sind beeindruckend und ihr Sozialverhalten lässt so manch menschliches Verhalten arm erscheinen. Es gibt Fledermausarten, die ihre Kollegen mit weniger Jagderfolg mit Beute versorgen. Und es gibt Fledermauskolonien, in denen die trächtigen Weibchen aus der Höhle ausziehen und eine eigene Kolonie gründen. Sie machen das, damit der Nachwuchs besser vor Krankheiten geschützt ist. Denn das ist der Nachteil, den das Zusammenleben mit einer beachtlichen Anzahl an Artgenossen auf engstem Raum mit sich bringt: Kaum ein Tier weist so viele Parasiten und Viren auf wie Fledermäuse. Je länger ich in dem Buch „Nachtflug“ von Klaus Richarz gelesen habe, desto mehr fiel mir auf, wie wenig ich bisher über die Lebensweise von Fledermäusen wusste. Neben unglaublich vielfältigen Details über die Lebensweise der Fledermäuse berichtet Klaus Richarz auch darüber, wie es Wissenschaftlern überhaupt gelingt, diese Tiere zu erforschen. Dabei blickt er auch zurück und zeigt, welchen Irrtümern Forscher im Laufe der Jahrhunderte aufgesessen sind. Als wäre diese Fülle an gut erzählten Informationen nicht genug, glänzt der Bildband zudem mit 280 Fotos, darunter beeindruckende Nahaufnahmen. Und damit erklären sich dann die skurrilen Namen wie Bulldogfledermaus und Schlitznase, die Biologen den Fledermäusen gegeben haben!

zurück nach oben