isas_bookworld
Leider ein absoluter Flop für mich! Das fing schon beim Schreibstil an. Der war zwar sehr poetisch, was ich normalerweise schön finde, wirkte aber schnell sehr überzogen. Der Text war so überfüllt von Metaphern und den Gedanken der Protagonistinnen, dass die Handlung absolut in den Hintergrund gerückt ist. Teilweise hatte ich sogar das Gefühl, etwas überlesen bzw. verpasst zu haben, weil die Beschreibungen der tatsächlichen Handlung teilweise so willkürlich auftauchen, dass der Zusammenhang kaum greifbar ist. Allein das hat die Geschichte meiner Meinung nach schon relativ langatmig gemacht. Hinzu kommt, dass die beiden Protagonistinnen, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist, für mich überhaupt nicht greifbar waren. Auch am Ende der Geschichte hatte ich noch immer das Gefühl, sie kaum zu kennen. Brida ist Heilerin, Carolina eine ihrer Kundinnen. Beide sind deswegen früher oder später sehr spirituell unterwegs, in ihren jeweiligen Beziehungen unzufrieden und fühlen sich von der jeweils anderen angezogen. Außerdem hasst Carolina ihren Job. Mehr weiß und erfährt man über die beiden nicht wirklich. Auch alle anderen Charaktere existieren einfach nur, scheinen alle aber sehr weiße zu sein. Zumindest führen sie sich alle wie Hobby-Psychologen auf. Brida und Carolina lernen sich kennen und sind von einem Moment auf den nächsten absolut davon überzeugt Seelenverwandte zu sein. Woher diese plötzlich Anziehung zwischen den beiden kam, war für mich allerdings überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie war auf einmal einfach da, sodass ich sogar ein. bisschen das Gefühl hatte, einen Teil der Geschichte verpasst zu haben. Obwohl die beiden also absolut sicher sind, dass die jeweils andere DIE eine für sie ist, verbringen sie den größten Teil des Buches damit, alles viel komplizierter zu machen als es sein müsste. Brida ist 20 Jahre älter als Carolina, beide sind Frauen. Anscheinend werden sie dafür von allen verurteilt. Wirklich mitbekommen tut man das allerdings nicht. Brida und Carolina scheinen eigentlich sogar so ziemlich die einzigen zu sein, die ihre eigene Beziehung zu einander unnötig dramatisoeren. Abgesehen von den eigentlichen Partnern der beiden. Und das würde ich jetzt mal als nachvollziehbar bezeichnen. Carolina hat nämlich einen Freund, Brida ist sogar verheiratet. Beide machen nicht Schluss. Sie betrügen ihre jeweiligen Partner zumindest auf emotionaler Ebene und finden das absolut okay. Meiner Meinung nach ist das aber alles andere als das. Hinzu kommt, dass das Thema der Spiritualität einen doch sehr großen Teil der Geschichte einnimmt. Das war leider nichts für mich. Auf mich wirkte das ganze teilweise sehr übertrieben und manchmal auch etwas fragwürdig. Die Aussage, dass eine Person nur deshalb an Krebs gestorben ist, weil eben diese eine falsche geistige Einstellung zum Leben hat, finde ich zum Beispiel äußerst fraglich, wenn nicht sogar unangemessen. All das hat die Geschichte für mich leider sehr langatmig und letztendlich auch anstrengend zu lesen gemacht. Positiv aufgefallen sind mir dann aber doch die wunderschönen Illustration, die die Geschichte unterstützen. Alles in allem kann ich dem Buch aber leider trotzdem nur einen Stern geben, weil es es für mich persönlich wirklich ein großer Flop war.