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brittaroeder

Posted on 21.7.2021

Auch auf die Gefahr hin jetzt vielleicht den einen oder anderen zu verletzen, aber ich kann mich der Begeisterung um dieses schmale Büchlein absolut nicht anschließen. Ja, es ist nett gedacht und nett gemacht. Ein Fuchs spricht und schreibt „männschisch“, weil er die Menschen zunächst bewundert. Doch dann lernt er deren Grausamkeit kennen und (ja und?) der Leser erfährt, was er vorher schon ahnte: Der Fuchs ist in Wahrheit menschlicher als der Mensch, weil er in Einklang mit der Natur lebt und das Leben aller Geschöpfte respektiert. Der naiv-liebevolle Ton des naturnahen Fuchs-Erzählers kontrastiert mit den grausamen Fakten, die er beschreibt. Der Naive, scheinbar Unwissende, erweist sich also als der wahrhaft Weise. „Warum hat der Schöpfer so ein krosen Feler gemacht, das die Kruppe, die so vil kann, so böse ist?“, fragt sich der Fuchs, aber im Grunde richtet Autor Saunders diese Frage natürlich uns, die Leser. Eine Antwort hat er auch parat, wieder aus dem Mund seinen tierischen Helden: „Wollt ir Mänschen mal ein guten Rad von ein Fuks, der nur ein Fuks is? Weil ich weis jezz, ir Mänschen habt oire Geschichten gern mit ein Heppi Ent? Wenn ir wollt, das oire Geschichten ein Heppi Ent haben, seit einfach mal ein bisschen netter.“ Trotz der netten sprachlichen Verpackung und der liebevollen Gestaltung ist mir persönlich das alles dann doch zu schlicht. Nichts gegen große Wahrheiten und wichtige Botschaften. Für die braucht es bekanntermaßen tatsächlich nur wenige Worte. Aber hier kam es mir eher so vor, als ob die Öko-Botschaft dem Verkauf ihrer netten Verpackung als Alibi dient. Diese besteht aus 56 Seiten in einem hübschen Einband und kostet 12 Euro.

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