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isas_bookworld

Posted on 18.7.2021

Eine nette Geschichte mit kleinen Schwächen Der Schreibstil von Adriana Popescu war wiedermal einfach nur genial. Er lässt sich super leicht und angenehm lesen und sorgt dafür, dass man die Geschichte wie einen Film vor Augen hat. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt, was einem einen tiefen Einblick in deren Gefühlswelt ermöglicht. Lea ist sehr organisiert, liebevoll und so gut wie immer in der Lage, dafür zu sorgen, dass es ihrem besten Freund besser geht. Sie ist immer für ihn da und somit einfach eine tolle Freundin, wobei sie aber gerne mehr wäre. Allerdings ist sie gerade erst wieder zum wiederholten Male mi ihrem Freund zusammengekommen. Der bedeutet Sicherheit, da er immerhin ein netter Kerl ist. Eine Beziehung mit ihrem besten Freund hingegen könnte ihre Freundschaft zerstören. Damian ist Leas bester Freund und eher der draufgängerische Typ. Er flirtet gerne, obwohl er eine Freundin hat, zumindest manchmal. Zwischen den beiden ist das nämlich auch eher eine On-Off-Beziehung. Und trotzdem ist es die sichere Entscheidung, denn sich in Lea zu verlieben könnte schlimme Folgen für ihre Freundschaft haben. Zusätzlich ist Damian aber auch sehr kreativ. Er arbeitet als Comiczeichner. Durch die kleinen Bilder fällt es ihm leichter, seine Gefühle auszudrücken. Doch manchmal gelingt eine Zeichnung einfach nicht gut genug. Beide haben ihre Ecken und Kanten, sind nicht perfekt, machen Fehler, haben ihre eigenen Probleme und Sorgen. Sie sind echte Menschen, die so wirklich existieren könnten, was ich wirklich bemerkenswert finde. Die Freundschaft zwischen Lea und Damian ist wirklich toll. Man merkt in jeder Szene wie eng die Bindung zwischen den beiden ist, was ich wirklich schön fand. Das Vertrauen und die Liebe war unglaublich deutlich zu erkennen. Ich verstehe deswegen auch wirklich gut, dass sie das nicht unbedingt gefährden wollten. Allgemein ging die Handlung recht langsam voran, wobei wichtige Tage im Jahr (z.B. Halloween & Weihnachten) thematisiert werden. Dadurch kamen mir viele Szenen leider viel zu lange vor. Für mich persönlich ist teilweise einfach zu wenig passiert, da der "normale" Alltag der Protagonisten erzählt wurde, der nicht immer wirklich spannend war. Andererseits hat dies aber auch dazu geführt, dass die Geschichte unglaublich echt gewirkt hat, weil man ganz nah an dem alltäglichen Leben der Charaktere dran ist. Man hatte einfach das Gefühl, ein Teil des Lebens der beiden zu sein und sie aus nächster Nähe zu begleiten. Die Gefühle, die die beiden sich nicht eingestehen wollen, bleiben natürlich auch ihren jeweiligen Partnern nicht verborgen, was zu angespannter Stimmung in den Beziehungen führt. Das ist sehr logisch und wirkt auch wirklich realistisch. Allerdings finde ich die Art und Weise, wie Lea und Damian im Laufe der Geschichte mit ihren Partnern umgehen absolut nicht in Ordnung. Ich verstehe ihre Ängste natürlich, finde aber nicht, dass das solch ein respektloses Verhalten legitimiert. Des Weiteren fand ich das Ende der Geschichte - mal abgesehen von der Lovestory - relativ vorhersehbar und wusste schon relativ früh, was das Ende der (Neben-) Charaktere sein würde. Das fand ich etwas schade. Alles in allem war die Geschichte wirklich nett, hätte meiner Meinung nach aber noch sehr viel mehr Potential gehabt, weshalb das Buch von mir 3 Sterne bekommt.

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