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Dagmar

Posted on 13.6.2021

Auf den ersten Blick erinnert „Hamster Radel“ an Reihenmärchen wie der „Dicke, fette Pfannkuchen“. Eins führt zum anderen und mit dem rollenden Hamsterlaufrad gibt es eine schöne Metapher für die Dynamik der Geschichte. Es ist eine äußerst vergnügliche und spannende Geschichte, doch zwischen den Zeilen gibt es mahnende Hinweise, dass Kinder sich regelmäßig um ihre Haustiere kümmern sollten. Noch deutlicher schwingt die Frage mit, wie eigentlich ein schönes Hamsterleben aussieht. Genauso prägnant ist das „Wir“ in der Geschichte: Wir, die wir uns von Werbung im Schaufenster verführen lassen, und so zu der nicht artgerechten Tierhaltung beitragen. Ein noch stärkeres „Wir“ geht von der gemeinsamen Flucht der Hamster aus. Einer alleine wäre im Weizenfeld nicht glücklich geworden. Doch gemeinsam gelingt ihnen der Start in ein neues Leben. Zugleich ist es ein tolerantes „Wir“. Einige Hamster werden in die Stadt zurückkehren, da sie mit der eigenständigen Futtersuche nicht zurechtkommen. Das ist okay. Doch vor allem erzählt das Bilderbuch eine rundum gute Geschichte mit Bildern, die sich einerseits auf die Dynamik der Handlung konzentrieren und andererseits den Blick weiten. Dabei liefern sie exakt so viel zusätzliche Informationen, wie es nötig ist, um das Kopfkino so richtig in Fahrt zu bringen!

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