elena_liest
Als Detective Inspector Anjelica Henley zu einem Tatort gerufen wird, ahnt sie noch nicht, wie persönlich dieser Fall für sie werden wird: an einem Flussufer in London werden zwei abgetrennte Beine gefunden. Nach und nach tauchen über die ganze Stadt verteilt weitere Leichenteile auf - und der Modus Operandi ähnelt auf schockierende Weise dem des "Jigsaw-Killers", der jedoch bereits seit einigen Jahren hinter Gittern sitzt. Gibt es einen Nachahmungstäter? Und hat der damalige Täter etwas mit den aktuellen Ermittlungen zu tun? Detective Henley und ihre Kolleg*innen stürzen sich in die Arbeit... Nadine Matheson hat mit "Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers" einen für mich sehr spannenden Thriller geschrieben. Ich habe zu Beginn zwar etwas gebraucht, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe, ab etwa der Hälfte des Buches ist es mir aber zunehmend schwerer gefallen, es aus der Hand zu legen. Auch wenn die Autorin mit dem zu lösenden Fall das Rad nicht neu erfunden hat, konnten mich die Ermittlungen doch sehr packen und ich habe eifrig mitgerätselt. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin ihren Thriller mit vielfältigen Charakteren besetzt hat und auch die gängigen Narrative (Serienkiller tötet weibliche Personen, vorwiegend weiße, männliche Detectives ermitteln usw.) nicht bedient. Als etwas störend habe ich hingegen das ausschweifend beschriebene Privatleben von Henley empfunden. Ich hatte das Gefühl, als Lesende hier doch den ein oder anderen Einblick zu viel zu bekommen. Da hätte ich mir eine größere Fokussierung auf den Fall gewünscht. Ich kann für "Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers" also eine Leseempfehlung aussprechen. Ein solider Kriminalfall, ein toller Schauplatz und interessante Charaktere - so mag ich meine Thriller gerne 📖