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brittaroeder

Posted on 19.4.2021

Mit „Emma und Fritz“ habe ich mich lektüretechnisch von meinen gewohnten Lesepfaden entfernt. Denn Liebesromane sind nicht so meins. Aber diesmal war meine Neugier einfach zu groß. Und um es sogleich vorweg zu nehmen: ich habe meinen Abstecher sehr genossen. Barbara Leciejewski ist ein liebevoller Wohlfühlroman gelungen. Ja, das Ende ist vorhersehbar und ja, vielleicht ist am Ende alles ein Tick zu viel Friede Freude Eierkuchen. Aber genau das alles wünscht man sich doch für die Protagonisten, die einem bei der Lektüre sehr schnell ans Herz wachsen. Apropos Protagonisten: davon gibt es bei Leciejewski viele, denn in ihrem Roman steckt ein ganzes kleines Dorf. In dieses ist Marie gezogen. Ihr Mann Jacob ist der neue Pfarrer. Doch während Jacob sofort in seiner neuen Aufgabe aufgeht, fällt es Marie schwer Fuß zu fassen. Am liebsten würde sie sofort wieder weg aus dem Nest, in dem sie keinen kennt und ihr alles einfach nur fremd erscheint. Als eine 750-Jahr-Feier geplant werden soll, lässt sich Marie überreden bei den Vorbereitungen zu helfen. Auf einmal ist sie mitten drin im Dorfgeschehen. Nach und nach lernt sie die Oberkirchbacher und ihre Geschichten kennen ... Oberkirchbach ist ein Mikrokosmos, in dem sich die Welt von draußen spiegelt. Die Schicksale aller sind miteinander verwoben. So ein Dorf, das zeigt die Autorin sehr anschaulich, das sind nicht die Häuser, das sind die Menschen. Und so wie die Menschen in einem Dorf miteinander umgehen, so lebt es sich zusammen. Die titelgebende Geschichte um Emma und Fritz bildet nur den Rahmen, in dem die Autorin die eigentliche Liebesgeschichte platziert. Leciejewskis Roman ist eine klare Liebeserklärung an das Dorfleben. Fazit: ein echter Seelenstreichler für Stadtmenschen und Landeier gleichermaßen.

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