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elena_liest

Posted on 10.3.2021

"Also bevorzuge ich von nun an generell Frauen: in den Büchern, die ich lese, in den Filmen, die ich schaue, in den Inhalten, die ich mir aneigne, und in meinen täglichen Beziehungen. Ich bevorzuge diese Schwesternschaft, weil sie mir guttut, mich beflügelt und inspiriert. In meiner Kreativität, in meinem Aktivismus, in den Überlegungen zu mir selbst und der Gesellschaft - lauter Bereiche, in denen ich, wie ich endlich begriffen habe, zu meiner Selbstkonstruktion keine Männer brauche." - Pauline Harmange, "Ich hasse Männer" In ihrem kurzen, dafür aber sehr beeindruckenden Essay "Ich hasse Männer" ermutigt uns Pauline Harmange zur Misandrie, zum Männerhass, zu einem Feminismus, der nicht dauernd darauf achten muss, wie etwas gesagt wird, der Kritik an Männern nicht nur mit Ironie äußern kann, der die beleidigten Seelen der als männlich gelesenen Menschen nicht immer wieder streicheln muss. Sie erzählt dabei nichts wirklich Neues, ist aber einfach sehr empowernd und bestärkend. Ich mochte Vieles an diesem kleinen Buch, habe es gensossen, "Ich hasse Männer" zu lesen und habe mir so einige Textpassagen markiert (wie z.B. die da oben - ist sie nicht wundervoll?). Ein großes Manko hat der Essay aber: er ist nicht intersektional. Das mag der Kürze geschuldet sein - es wäre aber schön, wenn man diese Lücke zugunsten von ein paar Seiten mehr schließen würde. Mit einer Zeitinvestition von höchstens zwei Stunden kann man aus diesem Essay vieles mitnehmen - vor allem für Feminismus-Einsteiger*innen geeignet, aber auch für diejenigen unter uns, die (zurecht) nicht mehr vor der Misandrie zurückschrecken möchten. "Wir dürfen keine Angst mehr haben, unsere Misandrie zu äußern und auszuleben. Es ist unser gutes Recht, die Männer und alles, was sie darstellen, zu hassen." - Pauline Harmange, "Ich hasse Männer"

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