elena_liest
Achtung: Es handelt sich bei "Die Wunderfrauen: von allem nur das Beste" um den zweiten Teil einer Trilogie. Die Bücher können zwar unabhängig voneinander gelesen werden, es kann aber sein, dass sich in dieser Rezension kleinere Spoiler auf den ersten Band der Reihe finden. Wenn dir das nichts ausmacht, lies gerne weiter 😊 Starnberg, in den 1960er Jahren: Luises Tante-Emma-Laden läuft immer besser und sie kann sogar von einer Modernisierung träumen. Helga kehrt nach Jahren mit ihrem Sohn nach Starnberg zurück, um eine Stelle als Assistenzärtin in der dort ansässigen Geburtsklinik anzutreten. Marie hat mittlerweile sowohl mit ihrem Hof, als auch einer großen Kinderschar zu kämpfen und Annabel steht kurz vor der Geburt ihrer lange ersehnten Tochter. Langsam finden die vier Frauen näher zueinander, ihre Lebenswege kreuzen sich wieder, Freundinnenschaften vertiefen sich und sie erkennen trotz Höhen und Tiefen, was sie sind: Wunderfrauen! Mit "Die Wunderfrauen - Von allem nur das Beste" öffnet Stephanie Schuster uns Leser*innen wieder einmal eine Tür in vergangene Tage. Dieses mal widmet sie sich den 1960ern und bringt wieder viel Zeitgeschichte in ihre fiktiven Erzählstränge. Sie versteht es auf wunderbare Weise, Themen wie den Contergan-Skandal oder illegale Abtreibungen und das in die Höhe sprießen von Supermärkten, wie wir sie heute kennen, in ihrem Buch zu verarbeiten. Ich mochte alle vier Wunderfrauen wieder sehr gerne, eine sticht für mich aber besonders heraus: Helga. Sie war mit Abstand meine liebste Protagonistin. Sie ist so inspirierend und vergisst bei ihrem Kampf gegen die herrschenden Strukturen nie, auch nach rechts und links zu schauen und die anderen Frauen mit einzubeziehen. Das hat mir so gut gefallen. Natürlich habe ich auch die Kapitel um Luise, Marie und Annabel genossen, Helga konnte für mich aber nichts übertreffen. Auch wenn das Buch an vielen Stellen sehr vorhersehbar ist und ich nicht zu jeder Zeit gefesselt wurde, hatte der Roman viele tolle Momente und das Zeug zu einem sehr guten historischen Roman. Was ich auch an dieser Stelle noch positiv anmerken möchte ist der sensiblere Umgang mit der Sprache. In Band 1 hatte ich mich doch sehr an der sprachlichen Ausgestaltung des Buches gestört. Das wurde hier zwar noch nicht perfekt, aber doch besser umgesetzt. Für Fans von historischen Romanen ist diese Trilogie (mit Einschränkungen bezüglich des ersten Bandes) sicher ein Gaumenschmauß, vor allem durch Luises Ladenkunde, aus der ich mir dieses mal auch wieder das ein oder andere Rezept herausgeschrieben habe 📖 Mochte ich!