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elena_liest

Posted on 2.12.2020

"»Mord«, erwiederte er, »zeugt selten von gutem Geschmack.«" - Francis Duncan, "Ein Mord zu Weihnachten" Der Hobbydetektiv und ehemalige Tabakhändler Mordecai Tremaine wird unerwartet eingeladen, die Weihnachtsfeiertage auf dem kleinen britischen Landgut von Benedict Grame zu verbringen. Er ist eigentlich nicht sonderlich gut bekannt mit dem Gastgeber, dessen Privatsekretär bittet Tremaine aber inständig, an den Feierlichkeiten teilzunehmen - denn er spürt, dass sich schreckliche Dinge in dem altehrwürdigen Gemäuer zutragen werden. Also macht sich Tremaine in ein verschlafenes und vor allem verschneites Eckchen Englands auf, um seiner Leidenschaft, der Detektivarbeit, zu frönen. Alte englische Krimis haben einfach was. Bereits 1949 wurde "Ein Mord zu Weihnachten" erstmals veröffentlicht und 2017 vom Dumont-Verlag wiederentdeckt - zum Glück! Denn Francis Duncans weihnachtlicher Kriminalroman kann sich wirklich sehen lassen und war sowohl spannend, als auch sehr stimmungsvoll. In bester Agatha-Christie-Manier begleiten wir den leidenschaftlichen Detektiven auf der Suche nach dem Täter und der Wahrheit, Puzzleteil um Puzzleteil findet an seinen Platz und zum Miträtseln kommt man auf jeder Seite. Ich liebe diese Art von Kriminalromanen sehr und habe mich rein vom Setting auch häufiger an den letztes Jahr im Kino erschienenen Film "Knives out" (gibt es mittlerweile bei Amazon Prime, unbedingt schauen falls noch nicht geschehen!) erinnert gefühlt. Schnee, ein imposanter Weihnachtsbaum, ein verschlafenes Städtchen mit Cafés und Kneipen, ein verwinkeltes altes Landgut - schon allein deshalb lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Hinzu kommen viele Charaktere, für die es etwas Zeit braucht, bis man sie alle auseinander halten kann, die aber alle ihren Charme hatten und ein klassischer, etwas ältlicher Schreibstil. Für mich ein rundum spannender und gelungener Krimi, der mich richtig in Weihnachtsstimmung gebracht hat!

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