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elena_liest

Posted on 25.9.2020

Madonnas Leben beschränkt sich auf eine kleine Zelle. Vier Wände schließen sie ein, in ihnen nichts als Schmerz. Nacht für Nacht kommen sie, die Dämonen, die gehörnten aus der Hölle. Sie hat keine Zukunft, jeder Tag besteht aus Qualen - bis sie auf Geist trifft. Auf einmal öffnet sich ihr ein Weg in die Freiheit, doch alles, woran Madonna denken kann, ist Rache... "Ich bin der Sturm" von Michaela Kastel ist anders als alle Thriller, die ich bisher gelesen habe. Am Anfang war ich sehr verwirrt: sind die Dämonen, mit denen Madonna konfrontiert wird, real? Oder übernatürlich? Meine Unsicherheit rührte vor allem von dem ganz ganz ausgefallenen Schreibstil der Autorin her. Sie erschafft extrem düstere Bilder im Kopf und lässt zumindest zu Beginn noch sehr vieles im Dunkeln. Nach und nach verdichtet sich die Geschichte aber immer mehr, vieles wird klarer - und damit noch brutaler. Zart besaitet darf man bei Michaela Kastels Thriller definitiv nicht sein. Madonna und ihre Gefährt*innen müssen so einiges aushalten, schlagen aber auch unerbittlich zurück. Durch den poetischen Stil der Autorin kam die Brutalität aber nicht plump oder störend bei mir an sondern hat ihr Grauen auf sehr besondere Weise entfaltet. Auch die Entwicklung der Story habe ich mit großem Enthusiasmus verfolgt. Alles war sehr schlüssig und bis kurz vor dem Finale konnte ich die verschiedenen Fäden noch nicht ganz zusammenführen. Begeistert war ich auch von den beiden Begleiter*innen der Protagonistin. Die beiden haben eine Vielschichtigkeit in das Buch gebracht, die ich bei Thrillern oft vergeblich suche. Atemlose Spannung trifft hier auf einen richtig guten Schreibstil und ausgefallene Charaktere. Ich fands einfach klasse und werde die anderen Thriller von Michaela Kastel definitiv auch noch lesen. Ich vergebe 5 / 5 ⭐ und spreche eine klare Leseempfehlung für alle Fans von düsteren und spannenden Geschichten aus 🖤

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