elena_liest
Berlin, März 1930: Am Set eines Tonfilms stirbt die Schauspielerin Betty Winter einen qualvollen Tod - sie wird von einem Scheinwerfer erschlagen. War ihr Tod ein Unfall? Oder gar Mord? Kommissar Gereon Rath beginnt zu ermitteln. Als dann noch die Leiche einer anderen Schauspielerin auftaucht ist Berlin in Aufruhr. Ihr wurden die Stimmbänder entnommen... Historische Krimis haben einfach einen ganz besonderen Charme und der zweite Teil der Reihe um Gereon Rath, "Der Stumme Tod", von Volker Kutscher hat mich direkt in das Jahr 1930 katapultiert. Der Roman ist stimmungsvoll und bildgewaltig, die Geschehnisse haben sich wie ein Film vor meinem inneren Auge abgespielt. Wieder einmal hatte ich das Gefühl, Gereon Rath durch Berlin zu begleiten und ganz nah am Geschehen dran zu sein. Besonders war hier auch die Kombination aus Fiktion und realen historischen Begebenheiten. In Band 1 der Reihe habe ich noch etwas die Spannung vermisst, "Der stumme Tod" ist aber tatsächlich ein richtiger Pageturner. Es passiert total viel und vor allem kommt auch die Ermittlungsarbeit nicht zu kurz. Wer gerne miträtselt und mitermittelt kommt hier voll und ganz auf ihre*seine Kosten. Gerade das Setting hat mir auch richtig gut gefallen. Berlin zu dieser Zeit finde ich sowieso echt cool und in Verbindung mit der Filmbranche hatte das Buch eine ganz außergewöhnliche Note. Einzige Kritikpunkte waren für mich die überwiegend männliche Besetzung der Hauptrollen sowie die vielen Namen. Ersteres ist wohl sowohl auf die Zeit, zu der das Buch spielt, als auch auf die Zeit, zu der das Buch geschrieben wurde, zurückzuführen. Letzteres hat bei mir leider öfter zu großer Verwirrung geführt, vor allem weil die Herren auch alle gefühlt gleich heißen. Das ist aber beides Meckern auf recht hohem Niveau. Insgesamt bin ich begeistert von "Der Stumme Tod" (man beachte auch, wie passend der Titel gewählt ist!) und freue mich darauf, die Reihe weiterzulesen. Ich vergebe 4,5 / 5 🌟.