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elena_liest

Posted on 5.8.2020

In "Das Seidenraupenzimmer" geht es um die beiden Außenseiter Yuki und und Yu. Yu ist Yukis Cousin und die beiden treffen sich nur ein mal im Jahr, zu einem Familientreffen im alten Farmhaus ihrer Großeltern. Zwischen Yuki und Yu besteht eine tiefe Freundschaft und Liebe, die jäh auseinander bricht, als sie von den Erwachsenen bemerkt wird. Jahre später treffen die beiden im Farmhaus wieder aufeinander - davor, dazwischen und danach müssen sie sich mit einer Welt auseinandersetzen, die es nicht gut mit Außenseitern meint. "Das Seidenraupenzimmer" ist mein erstes Buch von Syaka Murata und ich bin sehr beeindruckt von ihrer Fantasie, ihrem Schreibstil und wie sie der*dem Leser*in die japanische Kultur näher bringt. Gleichzeitig war ich aber auch extrem schockiert, denn der Roman ist sicherlich nichts für schwache Nerven und hätte meines Erachtens eine Triggerwarnung nötig gehabt. Es geht um häusliche Gewalt gegenüber Kindern, sexueller Kindesmissbrauch sowie Inzest - ziemlich harter Tobak also. All diese krassen Themen verpackt Murata in eine Fantasiewelt. Es gibt die "Erdlinge", einen fremden Planeten sowie die Bewohner dieses Planeten, die aus versehen auf der Erde gelandet sind. So versuchen sich Yuki und Yu ihre Andersartigkeit zu erklären, aber auch einfach mit der Welt und den gesellschaftlichen Strukturen klar zu kommen. Ich wurde wütend beim lesen, ich war berührt, fasziniert und befremdet. Ich denke, das macht ein gutes Buch aus. Es war interessant, in diese mir fremde Kultur abzutauchen und ich werde auf jeden Fall auch noch "Die Ladenhüterin" lesen. (4 / 5 Sterne)

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