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awogfli

Posted on 17.7.2020

Guter Marketinggag - sehr unterdurchschnittlicher Krimi Der Verkaufsförderung bei diesem Roman muss ich durchaus Hochachtung zollen, im Bundle Paket mit dem Fitzek Bestseller Das Joshua Profil hat der Verlag auch noch zusätzlich diesen Prequel Thriller unter dem Pseudonym der Hauptfigur Max Rhode aus der Feder von Sebastian Fitzek herausgegeben. Das Joshua Profil nimmt auch mehrmals Bezug auf Blutschule, als alleinstehendes Krimi Werk ist dieser Roman aber leider nicht das Papier wert, auf dem er gedruckt ist. Die Blutschule ist ein Thriller, der in seinen mysteriös-esoterischen Verwicklungen und der Darstellung des personifizierten Bösen, ein bisschen auf Stephen-King-Stil macht. Fitzek tut auch so, als wäre er in seiner Pseudonym Rolle ein typischer Jungautor und macht bewusst oder unbewusst alle bösartigen Schnitzer, die ein derartiger Neuling verbrechen könnte. Aber schauen wir uns das Werk einmal detailliert an: Gibt es ein für Krimis typisches interessantes Möderraten? Nein, von Anfang an sind die Positionen der Täter und Opfer klar definiert, es existieren also keine Überraschungen und überhaupt kein im entferntesten spannender Krimiplot. Sind die Figuren und das Umfeld so liebevoll entwickelt wie beim Vorbild, Stephen King? Natürlich sind die Fußstapfen des Meisters des Horrors, die hier ausgefüllt werden sollten, viel zu überdimensioniert, nicht einmal im Ansatz kann man in Fitzeks Roman nachvollziehen, warum und wie sich die Personen allmählich bei der Konfrontation mit dem personifizierten Bösen verändern, und sich so verhalten wie sie es tun. Simsalabim und sie sind böse – es existiert absolut keine beschreibenswerte Entwicklung der Protagonisten. Auch die dörfliche Umgebung am Storkover See und die dort lebenden Menschen sind äußerst flach gezeichnet und bei weitem nicht so liebevoll konzipiert wie beim großen Meister. Na dann könnte man das literarische Desaster der gähnenden Langeweile noch mit einem Plot von noch nie dagewesener überbordender, innovativer Gewalt und Grausamkeit abwenden, aber auch das ist gehörig in die Hose gegangen, denn die Szenen der Handlung sind zwar sehr fies, aber weder innovativ noch neuartig. Mir ist tatsächlich schleierhaft, was Fitzek da gebissen hat, einen auf inkompetenten Jungautor zu spielen, nur um eine Marketing Rolle und ein mittelmäßiges Zweitprodukt zu bedienen. Fazit: Absolut entbehrlich!! Ich als leidenschaftliche Krimileserin fühle mich auf jeden Fall verraten, verkauft und hab das Gefühl, dass jemand durch einen üblen Trick versucht, mir das Geld für ein weiteres Buch hinterrücks durch üble Manipulation aus der Hosentasche zu ziehen. P.S. Die eigentliche und sehr witzige Innovation des Romans waren die letzten beiden Seiten. Anstatt der üblichen Danksagung macht Fitzek eine Beschwerdeliste daraus und nennt mal all jene, die ihm bei seinem Weg zum Erfolgsautor Steine in den Weg gelegt haben: Die Deutschlehrerin, die Hausbank, 14 Verlage… das ist wirklich köstlich.

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