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elena_liest

Posted on 7.7.2020

In "Im Herzen des goldenen Dreiecks" erzählt Petina Gappah in 13 Geschichten von den Menschen und vom Leben in Simbabwe. Sie schreibt über die Ängste, die die Menschen plagen, aber auch von ihren Hoffnungen und Träumen. Zunächst möchte ich sagen, dass ich sehr, sehr beeindruckt und begeistert von Petina Gappahs Art, zu Schreiben und zu Erzählen, bin. Ihre Sprache ist so bildhaft und besonders, dass ich mir alles wirklich gut vorstellen konnte. Das war bemerkenswert, da ich mich zuvor noch nie mit Simbabwe beschäftigt habe. Die Autorin wurde 1971 im damaligen Rhodesien geboren, was heute nach der Unabhängigkeitserklärung 1980 in Simbabwe umbenannt wurde. In ihren Stories geht es um diese Unabhängigkeit, aber auch darum, in welche Lage Simbabwe dadurch gebracht wurde und wie die Inflation und die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich die Bevölkerung prägen. "Im Herzen des goldenen Dreiecks" ist Petina Gappahs literarisches Debüt und in meinen Augen wirklich gut gelungen. Jede Geschichte war für sich einzigartig, spannend und außergewöhnlich. Sei es nun die Geschichte einer Witwe, die bei der Beerdigung ihres Mannes ihr Leben Revue passieren lässt, die Geschichte einer jungen Frau, die unbedingt raus aus Simbabwe möchte, um sich entfalten zu können oder die Geschichte eines älteren Herrn, der beim Tanzen alle Rekorde knackt - mich hat jede begeistert. Das einzige Manko war für mich, dass ich aus manchen Stories eher einen Roman gemacht hätte. Sie sind so interessant, dass ich einfach mehr erfahren wollte. Ich freue mich jedenfalls sehr, wieder mal eine wirklich vielversprechende Autorin entdeckt zu haben und werde ihre beiden anderen Werke, die im Arche-Verlag erschienen sind, auch noch lesen. Ich vergebe 4,5 / 5 ⭐ für diese besondere Kurzgeschichtensammmlung.

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