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elena_liest

Posted on 28.6.2020

"Heimat ist für ihn, wo man sich verstanden und zugehörig fühlt, sie besteht aber gleichzeitig auch aus Erinnerungen. Und alles, was mit Erinnerungen zu tun hat, ist wunderbar und komplex zugleich." Birgit Weyhe, "Lebenslinien" In "Lebenslinien" erzählt Birgit Weyhe die Lebensgeschichten verschiedenster Menschen in Bildern. Die Geschichten handeln von Freude und Leid, von Heimat und Entwurzelung, von Liebe und Hass. Sie sind alle außergewöhnlich und jede Geschichte für sich hat mich sehr berührt. Sie stammen von realen Persönlichkeiten, mit denen Birgit Weyhe Gespräche geführt hat. Trotz der Kürze des für den jeweiligen Menschen eingeräumten Platzes in dem Comic hatte ich nicht das Gefühl, als würde etwas fehlen. Birgit Weyhe hat es für mich geschafft, in aller Knappheit unglaublich viel zu erzählen, ausgedrückt in ihren ganz wunderbaren Bildern. "Lebenslinien" war der erste Comic, den ich seit Jahren gelesen habe und ich bin so froh, dass ich ihm eine Chance gegeben habe. Denn er wirkt nach. Ursprünglich wurden die verschiedenen Geschichten immer wieder im Berliner Tagesspiegel veröffentlicht, für die Gesamtausgabe wurden die Lebenslinien der verschiedenen Menschen noch mit einigen weiteren Bildern ergänzt und es wurden noch zwei Geschichten exklusiv hinzugefügt. Ich bin begeistert und sehr überrascht, wie einfühlsam und unvergleichlich Birgit Weyhe den Menschen eine neue Stimme verliehen hat. Ich mochte ihre Art, zu zeichnen, ich mochte ihre Art, zu erzählen und ich mochte jede einzelne Lebenslinie. Für mich gibt es 5 / 5 ⭐ und ich möchte den Comic jedem empfehlen, der mal etwas über den Tellerrand hinaus schauen möchte und sich näher mit dem Begriff Heimat und seine verschiedenen Bedeutungen für verschiedenste Menschen auseinander setzen möchte.

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