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elena_liest

Posted on 25.5.2020

Elise und Jamey stammen aus verschiedenen Welten: sie aus der Unterschicht, aus ärmlichsten Verhältnissen, er aus der High Class, aus einer der reichsten Familien New Yorks. An einem verschneiten Abend in New Haven treffen die beiden aufeinander - und lassen einander nicht mehr los. Es entsteht eine Beziehung, in der einer mehr liebt als der andere, in der ein ständiges Ungleichgewicht herrscht - und die auf Dauer nicht gut gehen kann. Von der ersten Seite an habe ich mich in den wunderschönen Schreibstil von Jardine Libaire verliebt. Ich habe selten ein so wunderbar geschriebenes Buch gelesen. So poetisch, so besonders und einzigartig, dass ich mich oft kaum von den Worten losreißen konnte. In Kombination mit der toxischen Beziehung zwischen Jamey und Elise und den Städten, in denen die Geschichte spielt, hätte das Buch ganz groß werden können. Leider kam für mich aber für eine lange, lange Zeit kaum Spannung auf. Versteht mich nicht falsch: das Buch lässt sich toll lesen. Die Seiten plätschern dahin, die Geschichte genauso. Aber lange konnte ich nicht greifen, was die Autorin mit dem Buch bezwecken und aussagen möchte. Erst auf den letzten 100 Seiten passierte so richtig etwas und das Ende hat mich auch sehr überrascht. Insgesamt war mir das aber einfach zu wenig. Die toxische Beziehung zwischen Elise und Jamey war oft nicht einfach zu verdauen. Man merkt auf jeder Seite, wie sehr sich Elise nach der Liebe und Zuneigung von Jamey sehnt und wie weh es ihr tut, dass seine Familie sie verachtet. Jamey andererseits versucht, Gefühle zuzulassen und verzweifelt daran, dass er das nicht schafft. Trotzdem war mir auch hier der Sex und das Körperliche zu viel, die Beziehung selbst kam manchmal etwas zu kurz. Alles in allem bin ich zwiegespalten. Das Buch war gut, aber nicht sehr gut - kann man lesen, muss man aber nicht. Deshalb vergebe ich 3,5 / 5 ⭐.

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