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elena_liest

Posted on 20.5.2020

Urs Blank ist Staranwalt und lebt ein glamouröses, geregeltes Leben, doch irgend etwas fehlt ihm. Er merkt, dass ihn Fusionsverhandlungen und der ewig gleiche Alltag nicht mehr so berühren und ausfüllen wie früher. Da trifft er auf eine junge Frau, beginnt eine Affäre mit ihr, kann sich durch sie wieder lebendig fühlen. Als die beiden eines Tages einen psychedelischen Pilz-Trip mitmachen, verändert sich Urs Leben dramatisch... Wow, was war das für ein Trip! "Die dunkle Seite des Mondes" ist abgedreht, verrückt, irgendwie wirr, dabei aber sehr spannend und verstörend. Urs Blank ist ein höchst unsympathischer Protagonist, mit dem ich mich überhauptnicht identifizieren konnte, das war aber nicht weiter schlimm, ich denke sogar, dass das von Suter so gewollt war. Seine Entwicklung während des Buches hat mich des öfteren sehr beunruhigt und ich saß beim Hören häufig kopfschüttelnd da. Der Roman ist die perfekte Drogenprävention - wer von Urs Trip liest, möchte sicherlich keine psychedelischen Pilze zu sich nehmen. Dafür hab ich aber dauernd Lust auf Pilzragout, Wildkräutersalate & Co. bekommen. Sprachlich schafft Suter nämlich mal wieder einen richtigen Sog und ich war sehr begeistert von dem nüchternen Schreibstil. Alles in allem also ein wirklich gutes Buch, das durch die vielen Personen und die manchmal etwas abrupten Perspektivenwechsel aber manchmal etwas wirr wirkt. Für mich gibt es 4 / 5 ⭐ und ich kann das Hörbuch sehr empfehlen.

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