awogfli
Dieses Buch hat mich überhaupt nicht verstört, sondern restlos begeistert. Auch finde ich gar nicht, dass der Roman Veganismus thematisert, und wohin ein solches Verhalten führen kann. Für mich ist es die Geschichte einer Frau, die verzweifelt um ein kleines bisschen persönliche Autonomie in einer komplett übergriffigen Umgebung kämpft und permanent von der gesamten Familie mit Gewalt und mit Hilfe des Systems wieder auf "Linie" gebracht wird. Der erste Versuch eines Befreiungsschlages passiert tatsächlich über die Ernährung und den Veganismus, ein kleiner, sehr eng gezogener Teilbereich in dem die Protagonistin bis zum Start der Geschichte zumindest ein Fünkchen selbstbestimmt leben konnte. Ich setze auch in dieser Rezension eine Spoilerwarnung, denn ich möchte die Aussage und meine Interpretation des Buches genauer analysieren, weil es mir so gut gefallen hat.(view spoiler) Fazit: Großartig! Für mich eines der drei besten Bücher, die ich 2018 bisher gelesen habe zusammen mit Report der Magd von Margaret Atwood und Eine allgemeine Theorie des Vergessens von Jose Eduardo Agualusa. Jetzt muss ich grad schmunzeln, denn alle drei haben irgendwann mal den Man Booker Prize oder den Man Booker Interntational Prize gewonnen.