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hasirasi2

Posted on 10.3.2020

Zwei Väter, zwei Gins Ausgerechnet in dem Moment, als Bene seiner Langzeitfreundin Annika einen Antrag machen will, beendet diese die Beziehung. Aus Frust öffnet er die Flasche selbstgebrannten Gin, die ihm sein Vater kurz vor seinem Tod geschenkt hatte. Er merkt sofort, dass das ein ganz besonderes Tröpfchen ist. „… die Aromen breiteten sich in all ihrer Komplexität aus. Wie ein feingesponnenes Tuch, das sich warm und beruhigend auf dem Gaumen entfaltete. … Zitronen und Orangen konnte er schmecken, wie frisch gepflückt, dazu ein Strauß mit Kräutern … Und noch etwas war in diesem Gin: Leidenschaft, ja Liebe.“ (S. 28) Auch sein bester Kumpel und ein Barkeeper sind begeistert und schlagen vor, mit dem Gin in Serienproduktion zu gehen. Allerdings findet er das Rezept nicht in den Unterlagen seines Vaters, die seine Mutter aufbewahrt hat. Dafür aber die Visitenkarte eines B&Bs in Plymouth, in dem sein Vater jedes Jahr während einer Tagung gewohnt hat. Und da dort auch die älteste Gin-Destillerie ist, fährt Bene kurzentschlossen hin, trotz der Angst seiner Mutter, die überhaupt kein gutes Gefühl bei dieser Sache hat … Cathy`s B&B ist eigentlich ausgebucht und außerdem hat sie ganz andere Sorgen. Vor ein paar Tagen wurde in ihrem Garten ein Obdachloser erstochen – direkt vor ihrer kleinen Destille! Denn auch sie versucht, ein Gin-Rezept ihres verstorbenen Vaters nachzubauen … „Ihr Vater war wahrscheinlich nicht perfekt, aber was Gin angeht, war er ein verdammtes Genie.“ (S. 43) Bene hat nach dem frühen Unfalltod seines Vaters dessen Oldtimer-Werkstatt übernommen und kann gerade so davon leben. Er ist der typische Anti-Held, ein aus der Zeit gefallener Rockabilly und Autoschrauber, aber ein Netter. Dem kann sich auch Cathy nicht entziehen, die ihr kleines B&B mit viel Liebe und Leidenschaft führt. Zudem kümmert sie sich um ihren Bruder Matt, der – sagen wir mal – anders ist. Cathy und Bene machen sich zusammen auf die Suche nach den Botanicals (Pflanzen), die dem perfekten Gin seinen Geschmack verleihen. Dabei werden sie immer wieder von eigenartigen Zwischenfällen ausgebremst. Versucht etwa jemand, ihren Erfolg zu verhindern? Aber wer und warum? Seit mein Mann und ich vor einigen Jahren den (deutschen) Gin für uns entdeckt haben, probieren wir gern neue Sorten aus. Darum wusste ich auch sofort, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss, als ich es in der Verlagsvorschau entdeckt habe. Meine Erwartungen waren hoch und ich wurde nicht enttäuscht. „Der Gin des Lebens“ von Sebastian Carsten Henn ist die perfekte Kombination aus unterhaltsamem Genuss-Krimi und kleiner Einführung in die Welt des Gins. Die Handlung ist sehr spannend mit geschickten Wendungen und Rückblicken zu Bens Vater in die 90er Jahre. Nach und nach kommt man so verschiedenen Geheimnissen auf die Spur. Nicht nur der Gin, auch die Protagonisten, das B&B und die Landschaft rund um die raue englische Küste werden so liebevoll und anschaulich beschrieben, so dass man sofort Lust auf Urlaub mit der einen oder anderen Gin-Verkostung bekommt. Jedes Kapitel beginnt mit einem witzigen Zitat zum Thema Alkohol und es gibt interessante Einschübe zur Geschichte, der Herstellung, den Cocktails und Botanicals des Gins. Am Ende des Buches Gibt es auch noch ein Glossar und Rezepte, wie man z.B. seinen eigenen Bathtube-Gin herstellen oder ihn beim Kochen und Backen verwenden kann.

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