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Fabian Neidhardt

Posted on 24.4.2021

Rob Sheffield ist Musikjournalist, quasi schon immer. Dann kommt Renée in sein Leben und dreht die Lautstärke und die Farben auf. Und dann stirbt sie ziemlich überraschend und ziemlich jung an einer Lungenembolie. Anhand ihrer gemeinsam Musik arbeitet Sheffield sich durch seine Erinnerungen mit Renée. Tape für Tape. Sheffield schreibt genauso witzig und ehrlich über die Musik, wie er über Renée schreibt, und er öffnet sich vollkommen. 100% Verletzlichkeit und Schmerz. Das funktioniert ziemlich gut, aber ich glaube, es funktioniert unter anderem deshalb so gut, weil wir wissen, dass diese Geschichte real ist. Ähnlich, wie der Hintergrund von Tears in heaven den Song auflädt, macht es das Wissen um „die Wahrheit“ auch mit diesem Text. Nicht falsch verstehen, Rob Sheffield legt ein großartiges Buch hin, das mich seinen Schmerz, aber auch die ganze Freude mit Renée spüren lässt. Aber manche Szenen sind so aufgeladen, dass sie mich überfordern. Bei einem konstruierten Roman könnte ich das kritisieren. Hier trauert Sheffield auf diese Weise und das kann ihm niemand absprechen. Am Ende hat Sheffield eine schmerzhaft schöne Geschichte über Musik und die Liebe und das Leben erzählt, die lange nachklingt.

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