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awogfli

Posted on 17.7.2020

Meine etwas kuriose Fforde-Theorie, dass die geraden Bände besser wären, hat sich erneut bestätigt. Teil 6 ist wieder grandios sowohl von den Ideen als auch vom zusammenhängenden spannenden grossartigen Plot. Die echte Thursdaynext ist verschwunden und die geschriebene Romanfigur Thursday bestreitet die Handlung. Dieser Band fackelt wieder mal ein wundervolles Ideenfeuerwerk ab, ein paar davon muss ich einfach spoilern: Die geografische Neugestaltung der Buchwelt hat viele Reize und birgt sensationelle neue Ideen: Die Elendsviertel der Verschwörungsliteratur mit dem Neue Weltordnungsplatz, Selbstverlage sind auf einer Insel und die Hauptprotagonisten werden wie Asylanten behandelt, Metaphern werden aus dem Lyrikland wie Crystal Meth geschmuggelt und in Laboren zusammengekocht. Terroristen aus der Scharfen Literatur drohen ihre Nachbarländer Religiöses Dogma und FemLit mit schmutzigen Bomben zu bewerfen, die in jedem Buch überflüssige Sexszenen verteilen können. Auch die philosophische Auseinandersetzung mit dem Thema wie die Lesererwartung Einfluss auf die Figuren nimmt, ist herrlich.. Sherlock muss für immer mit Pfeiffe herumlaufen und Harry Potter ist stinksauer, weil er Zeit seines Lebens wie Daniel Ratcliffe aussehen muss. Da gibt es postsyntaktische Belastungsstörungen, Linke, die die Genres abschaffen wollen, da Genregrenzen die Kretivität behindern und Konservative, die für mehr Kontrolle sind. Und dann gibt es noch die Bobby Ewing Erzählprozedur ... Ihr hört richtig, das können sich alle, die Dallas bis zum Ende gesehen haben, lebhaft vorstellen. Viele aktuellen und historischen Bücher werden wieder logisch konsistent und wunderbar in die Handlung eingebunden, manchmal frage ich mich wirklich, was der Autor einwirft, um auf sowas zu kommen. Auf jeden Fall arbeitet er mit der Kreativitätsmethode Synectics das ist klar. Fazit: Lieblingsbuch 2015

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