Lena von fuddelknuddels Bücherregal
Wenn man an ausgestorbene Tiere denkt, kommen vermutlich sowohl Groß als auch Klein zuerst die Dinosaurier in den Kopf. Danach denkt man vielleicht an die Eiszeit und damit an die Mammuts, dann hört es bei vielen aber auch schon auf. Auch ich gehöre zu denen, die maximal noch den Dodo kennen, sich ansonsten mit ausgestorbenen Tieren, sei es erst kürzlich passiert oder vor einigen Millionen Jahren, noch nie intensiv auseinandergesetzt haben. Dieses Buch geht die Zeiten seit den ersten Spuren von tierischen Lebens zunächst chronologisch durch, sodass man sich ein Bild davon machen kann, welche Ur-Versionen den bekannteren Tieren vorangegangen sind, wie sie sich entwickelt haben und zu dem wurden, was die Nachfahren heute sind. Später wird dann auf einzelne Tierarten eingegangen, wie zum Beispiel Wölfe, Tiger oder auch Tauben. Mich hat es erstaunt, wie viele interessante, schräge und ungewöhnliche Tiere es mal auf der Erde gegeben hat. Teilweise sind sie auch noch nicht ewig ausgestorben, sodass ich mir das ein oder andere Mal gedacht habe „Mensch, wärst du ein paar Jahrzehnte früher dran gewesen, hättest du noch einen davon gesehen“. Mir persönlich haben besonders die von Forschern aufgestellten Theorien bezüglich der Gründe für das Aussterben fasziniert, speziell zu den Dinosauriern. An vielen Stellen wie zum Beispiel in Filmen oder dergleichen wird häufig ein Meteorit als der Grund für das Sterben der Tiere angegeben, hier jedoch erhält man eine breite Palette an Möglichkeiten, die mir alle gleichermaßen logisch erschienen und mich zugleich erstaunt haben. Zusätzlich zu den reinen Tier-Infos bekommt man auch häufig Welt-Übersichten, auf denen jeweils Dinge wie zum Beispiel wichtige Museen oder Fundorte von Überresten gekennzeichnet sind. Generell war das Buch mit vielen Illustrationen gespickt, deren Stil mich häufig zum Schmunzeln gebracht hat. Die Tiere sehen nicht zu 100% realistisch aus, sondern sind verspielt gemalt, sodass sie die Kinder vermutlich eher ansprechen als wissenschaftlich eins zu eins korrekt rekonstruierte Abbilder der Tiere. Das Einzige, was mir aufgestoßen ist, sind einige Fachbegriffe wie zum Beispiel „oberer/unterer Perm“, die ich nirgends erklärt gefunden habe. Aus dem Zusammenhang lässt sich vermuten, dass sich das entweder auf das zeitliche oder das örtliche Vorkommen des Tieres bezieht, allerdings wäre das für ein Kind nur schwer nachzuvollziehen, denke ich. Ich hätte mir eine Legende oder Vokabelliste für solche Begriffe gewünscht, das wäre beim Lesen der kleinen Info-Texte hilfreich gewesen. Mein Fazit: Abgesehen von einigen Fachbegriffen, die Schwierigkeiten bereiten könnten, ein lehrreiches und interessantes Buch, was zunächst einmal für Eltern und Kind und dann später auch für die Kinder allein gut geeignet sein kann. Voraussetzung ist, dass Interesse für Tiere generell vorhanden ist und man sich nicht nur auf die Dinos versteift. Das Buch ist einfach super liebevoll designt, daran haben sowohl Kinder als auch Eltern ihren Spaß!