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Lara

Posted on 9.2.2020

Der Schwimmer oder besser die Taucher.... Da kullerten am Schluss doch tatsächlich kleine Tränen und das ist ein großes Kompliment an dieses Buch. Es wird die Geschichte einer Familie aus Ungarn in den 50-Jahren erzählt. Die Hauptpersonen sind zwei Geschwisterkinder, die früh von ihrer Mutter verlassen wurden (sie floh nach Westdeutschland). Die Kinder reisen mit ihrem Vater durch das Land, ziehen bei verschiedenen Verwandten ein und müssen sich immer wieder an neue Lebensumstände gewöhnen. Isti, der Sohn, scheint dies schwer zu verkraften. "...Isti sagte, er wolle das Weinen verlernen, er wolle aufhören damit... und ich erwiderte, gut, lass es uns verlernen" (S.230) Isti beginnt Dinge zu hören, die man nicht hören kann, Adern, den Staub und Haare, die geschnitten werden schreien in seinem Hirn. Vater und Sohn schwimmen und tauchen gern, sowohl im realen Wasser, als auch in ihrer Psyche. Sie sind nicht mehr ansprechbar, wenn sie "tauchen". Melancholie durchzieht das ganze Buch. Anfangs habe ich gekämpft, hatte Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden. Die Geschichte zog sich träge hin und ich konnte erstmals wenig damit anfangen. Es dauerte bis die Personen sich in mein Herz schlichen, aber plötzlich haben sie es doch geschafft. Eine Geschichte, die sich langsam und zögerlich entwickelt und dann schließlich voll ins Herz trifft. Ein außergewöhnlicher Schreibstil gepaart mit einer bewegenden Geschichte.

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