wortberauscht
Transgender, allgegenwärtig. 21. Jahrhundert. Und dennoch sind wir weit entfernt von Akzeptanz – von respektvoller Auseinandersetzung und Kommunikation ganz zu schweigen! Umso wichtiger ist dieses Buch für jene wie mich, die sich sensibilisieren wollen, um Cissexismus zu vermeiden. Und wie schnell dies im Alltag geschieht, zeigt die Autorin Felicia Ewert u.a. in ihrem Buch auf. Ein Sachbuch das anders ist, denn neben trockenen Themen wie Gesetzgebungen, gibt es unterhaltsame Randnotizen von ihr zu lesen. Es ist autobiographisch, es ist fachlich und es ist so wichtig! Felicia nimmt sich den Cissexismus vor, sowie den Mainstream-Feminismus und zeigt mir knallhart auf, wo ich mein Denken neu überdenken muss! Wie schnell ich in Geschlechtern denke, ohne es so gezielt zu wollen. Man läuft durch die Stadt, sieht Menschen, beobachtet und hat im Unterbewusstsein schneller die Schubladen hervorgeholt, als das bis drei gezählt werden könnte. Weil wir es nicht anders gelernt haben. Macht das Schubladendenken aber nicht besser. Und warum muss es überhaupt so gezielt eingeordnet werden? Warum ist die erste Frage nach der Geburt, „Junge oder Mädchen?“ und warum kommt die Frage nach der Gesundheit, wenn überhaupt, erst danach? Und das sind nur die Punkte die direkt ersichtlich sind, die selbst mir, als Frau die cis ist, auffallen. Felicia geht noch einen Schritt weiter, und hätte noch gerne zwei drei nehmen dürfen. Sie zeigt auf welche Bezeichnungen bzw. Begrifflichkeiten falsch genutzt werden, welche Sätze und Normen Menschen ausschließen. Dies ist jedoch nur ein Teil des großen Ganzen. Zunächst gibt es ein Glossar, das für mich sehr hilfreich war, da mir verschiedene Kürzel bis dahin unbekannt waren (Asche auf mein Haupt). Und Felicia hat einen gelungenen Weg gefunden, sachliche Informationen mit eigenen Erfahrungen zu verbinden. So trocken deutsche Gesetze sind, so intensiv waren die Hintergrundinformationen! Dieses Buch ist ein Anfang, um mit Vorurteilen aufzuräumen, um einen Einblick zu geben, um Verständnis zu erzeugen. Man könnte fast vergessen, dass wir im 21. Jahrhundert leben und Respekt und Toleranz hoch im Kurs stehen sollten. Dann sehen wir aber Cissexismus, Feminismus welcher eine bestimmte Gruppe Frauen ausschließt, Politische Parteien die ein (deutsches) 30er-Jahre-Denken an den Tag legen. Eben deshalb fände ich es so wichtig, das Felicias Buch ein Teil im Lehrplan einnehmen würde! Es ist nur ein Anfang, aber es wäre ein (kleiner) Schritt in die richtige Richtung. Dies ist nur ein kleiner Auszug, meine gesamte Rezension kannst du hier lesen: https://kejaswortrausch.de/trans-frau-sein/