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Inhalt "Das Licht der letzten Tage" von Emily St. John Mandel erzählt eine ganz besondere Weltuntergangsgeschichte. Es wird die Lebensgeschichte von Arthur vor der Pandemie mit dem Leben in einer komplett veränderten Welt nach dem Zusammenbruch der Zivilisation verknüpft. Charaktere Die Hautpersonen sind in dieser Geschichte wohl: Arthur - ein erfolgreicher Schauspieler, der aber nie richtig glücklich mit seinem Leben war. Kirstin - die beim Zusammenbruch noch sehr jung war und sich in der Zukunft durch das Leben kämpft. Clark - ein Geschäftsmann und bester Freund von Arthur, der nach der Pandemie alles verloren hat und doch die Hoffnung nicht aufgibt. Und Jeevan - der im alten Leben unentschlossen und unsicher war, in der neuen Welt aber sein Glück findet. Cover Ich finde das Cover wunderschön. Die Farben sind harmonisch und trotzdem hat man so ein melancholisches Gefühl, wenn man das Bild betrachtet. Vor dem Lesen der Geschichte dachte ich noch es ist eigentlich zu friedlich für eine Weltuntergangsgeschichte. Da sich die Erzählung aber nur sehr wenig um die Katastrophe an sich dreht, sondern eher um das Überleben danach, finde ich es jetzt sehr passend. Es ist genau so wie die Geschichte auch - ruhig, melancholisch, hoffnungsvoll. Sprache Emily St. John Mandel hat eine ganz besondere Art zu erzählen. Mir gefällt sie ganz gut, aber sie ist eben gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt - einmal aus Arthurs Sicht vor der Pandemie, dann aus Kirstins Sicht nach der Pandemie und aus Clarks und Jeevans Sicht, die sowohl aus der Zeit vor der Pandemie als auch danach erzählen. Ihr merkt schon, es gibt viele einzelne Handlungsstränge die sich in der Story und auch in der Zeit unterscheiden. Das führt zu vielen Zeitsprüngen und Sichtwechseln, die ich sehr spannend fand. Und dann gibt es auch noch eingefügte Kapitel, die aus Briefen und Interviews bestehen. Außerdem arbeitet Mandel zig kleine Details in die Geschichte ein, die alle Charaktere verbinden und man hat in der Geschichte immer wieder den Effekt des Wiedererkennens. Fazit Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wo sind die Kritikpunkte? Wieso nur 3 Sterne? Ich kann es ehrlich gesagt selbst nur schwer erklären. Aber die Theaterszenen, die sich durch das ganze Buch ziehen, nerven mich einfach. Und so schön wie ich die Details finde, hat es mich am Ende enttäuscht, dass einige einfach ohne tieferen Sinn oder eine Auflösung verschwunden sind. Außerdem agieren die Charaktere für mich viel zu wenig miteinander. Die Wege kreuzen sich zwar, aber es wird sich nicht ausgetauscht. Und die Hoffnung und das Anpacken das im Klappentext versprochen wurde, blitzt für mich nur ganz selten mal auf. Wer also eine typische Katastrophenstory mit Chaos, Verzweiflung und Panik erwartet, liegt hier ganz falsch. Es ist eine ganz filigrane Erzählung über das Leben und seine Tücken.